Kategorie: Kapital und Arbeit

Solidarität mit den Busfahrern!

Ab Montag früh, 9. Januar 2017, stehen bei vielen privaten Busunternehmen in Hessen alle Räder still. Zum Streik ruft die Gewerkschaft ver.di auf. Die Arbeitsbedingungen der Fahrer in diesen Unternehmen sind unerträglich geworden. Sie leisten tagaus tagein Knochenarbeit. Der aufreibende Job mit einer hohen Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der Fahrgäste und der anderen Verkehrsteilnehmer verlangt ihnen höchste Konzentration ab.

Bei einem Stundenlohn von 12 Euro Stunden kommen viele mit dem Lohn nicht über die Runden. Sie müssen ergänzende Sozialhilfe beantragen oder einen Nebenjob suchen. „Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten Vollzeit arbeiten und trotzdem auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind. Das werden wir nicht hinnehmen. Der Beruf des Busfahrers muss gesellschaftlich und was die Bezahlung anbelangt endlich wieder den Stellenwert bekommen, den er verdient“, heißt es in einer Erklärung von ver.di Hessen.

Wer heute 12 Euro pro Stunde verdient, landet später als Rentner in der Altersarmut. Wir unterstützen die Forderungen nach einer Anhebung der Löhne auf 13,50 Euro, einer Begrenzung der Dienstschichtlänge, mehr Urlaub und besserer betrieblicher Altersversorgung. Bei den Pausenregelungen fordert ver.di, dass es keine Abzüge beim Wenden oder bei Standzeiten geben darf und nur noch ein maximaler Pausenabzug von 30 Minuten am Tag erfolgen soll. Bei Dienstlängen unter 5,5 Stunden soll es überhaupt keinen Pausenabzug geben.

Einige der bestreikten Betriebe sind keine „mittelständischen“ Familienbetriebe, sondern Ableger international operierender Konzerne und Finanzanleger, die mit dem staatlich subventionierten Öffentlichen Nahverkehr rasch Profite erzielen wollen. Andere Streikbetriebe sind Billigtöchter und Ausgründungen kommunaler Stadtwerke und öffentlicher Verkehrsbetriebe, die unter dem Diktat der „Wettbewerbsfähigkeit“ und „Kostensenkung“ gebildet wurden. Dies alles auf dem Rücken der Beschäftigten. Schluss damit!

Der Öffentliche Personennahverkehr darf kein Spielball für Liberalisierung, Dumpingwettbewerb und private Profitmaximierung sein. Er gehört in öffentliche Hände und unter die demokratische Kontrolle der Öffentlichkeit und der Beschäftigten. Löhne und Arbeitsbedingungen müssen denen im Öffentlichen Dienst entsprechen. Die Busfahrer haben unsere volle Unterstützung verdient. Ihr Kampf ist unser Kampf!
 

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