Kategorie: Antifaschismus

Nachlese: Naziaufmarsch in Dresden verhindert

Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde am 19. Februar der diesjährige Aufmarsch der Neonazis in der sächsischen Landeshauptstadt durch eine breite Gegenmobilisierung verhindert. AktivistInnen der Funke-Strömung waren vor Ort, wie Christian Mähr berichtet.



Mitte Februar 1945 wurde die Stadt Dresden von alliierten Bomberverbänden angegriffen und großflächig zerstört. Nicht nur die seinerzeit herrschenden Nazis nutzten diesen Angriff für ihre Propaganda. Auch ihren NachfolgerInnen im Geiste war und ist dieses Bombardement Anlass, um dem Mythos des heldenhaften Opferkampfes der deutschen „Volksgemeinschaft“ und dem alliierten „Bombenholocaust“ zu Gedenken.

So marschieren schon seit Jahren Rechtsradikale um den Jahrestag der Bombardierung Dresdens durch die Stadt. Anfangs waren es nur einige Hundert, mit den Jahren entwickelten sich diese Demonstrationen jedoch zu einem der wichtigsten Anlässe der deutschen und europäischen Rechtsradikalen mit mehreren tausend TeilnehmerInnen. Lange Zeit gab es kaum oder nur geringen Widerstand gegen diese Naziaufmärsche. Mit der wachsenden Anzahl der teilnehmenden Nazis wuchs jedoch auch der Widerstand dagegen. Ein Aktionsbündnis bildete sich, dass sich zum Ziel setzte, diese Nazidemonstrationen zu stoppen.

So wurden für das Jahr 2010 zehntausende GegendemonstrantInnen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland mobilisiert, die den Naziaufmarsch mit Blockaden erfolgreich stoppten. Die Polizei, die den Auftrag bekommen hatte, die Nazidemonstration zu ermöglichen, versuchte vergeblich den ihnen den Weg freizuprügeln. Letztes Jahr sollte erstmals eine große Niederlage für die Nazis werden.

Somit standen sie in diesem Jahr vor einer großen Bewährungsprobe: Lauthals wurde verkündet, dass man sich sein „Recht auf Gedenken“ nicht nehmen lassen würde. Doch es sollte anders kommen. AntifaschistInnen aus ganz Europa verhinderten durch riesige Blockaden an den Sammelpunkten und entlang der Marschroute der Nazis erfolgreich ihre Demonstration. Die Polizei, deutlich in der Unterzahl, aber wiederum mit dem Auftrag die Route für die Nazis freizuprügeln, ging mit aller Härte gegen die GegendemonstrantInnen vor. Schon in aller Frühe wurde Jagd auf AntifaschistInnen gemacht, Pfefferspray eingesetzt und alles was die „Mittel des unmittelbaren Zwangs“ so hergaben. Es war umsonst. Tausende AntifaschistInnen überwanden die Polizeisperren, kesselten die Nazis buchstäblich ein und waren auch nicht durch den Einsatz von Wasserwerfern bei winterlichen Temperaturen von ihrem Vorhaben abzubringen. Wiederum gelang es den Nazis nicht, ihren Marsch durchzuführen. Wenn Nazis überhaupt einige Meter weit kamen, so waren es isolierte Gruppen, die marodierend durch die Stadt zogen und dabei unter anderem ein linkes Wohnprojekt unter den Augen der Polizei angriffen.

Trotz dieses Erfolges bleibt als Wermutstropfen die mangelnde Beteiligung der Gewerkschaften. Hätten sie ihre Beschäftigten im öffentlichen Dienst dazu aufgerufen, Gruppen von Nazis unter keinen umständen zu befördern, so wäre der Aufmarsch der Nazis schon vor den Toren Dresdens gescheitert. Gleichzeitig wäre ein beeindruckendes Zeichen dafür gewesen, das die ArbeiterInnenbewegung keine faschistischen Aktivitäten welcher Art auch immer, dulden wird.

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