Mitte Juli wurden mehrere AktivistInnen der linken Gewerkschaft RMT, darunter ihr stellvertretender Generalsekretär Steve Hedley, von faschistischen Schlägern überfallen und brutal verprügelt. Die GewerkschafterInnen kehrten gerade von einer antifaschistischen Demonstration zurück und befanden sich friedlich sitzend in einer Bar.
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Rechte Gewalttaten häufen sich in Großbritannien in letzter Zeit. Um die Verhaftung der rechtsradikalen Witzfigur „Tommy Robinson“ (eigentlich Stephen Yaxley-Lennon) sammelt sich gerade die gesamte extreme Rechte und organisiert seit Monaten gewalttätige Aufmärsche mit manchmal mehreren Tausend, die MigrantInnen, Linke oder PassantInnen terrorisieren. Trotz verständlicher Angst vor einem „Erstarken des Faschismus“ in Britannien ist aber kühler Kopf zu bewahren. Trotz eines gewissen Zulaufs zur extremen Rechten wurzelt die vermeintliche Stärke dieser Banden nämlich nie in der tatsächlichen Attraktivität ihrer „Politik“ – sondern immer in Versäumnissen der Linken. So haben es zahlreiche britische Gewerkschaften unterlassen, von Anfang an gegen die Märsche der Faschisten zu mobilisieren. Rechte Überheblichkeit bedarf immer einer schnellen und geschlossenen Antwort der Arbeiterbewegung! Viel wichtiger ist aber, dass fremdenfeindliche Sündenbock-Propaganda ausschließlich dann einen Boden findet, wenn die Linke keine glaubwürdige Antwort auf die massiven sozialen Probleme der Bevölkerung bietet. Mit dem Linksruck um Jeremy Corbyn bietet sich der Labour Party und den Gewerkschaften nun die Gelegenheit, durch ein ernsthaftes antikapitalistisches Programm den sozialen Niedergang Großbritanniens wirksam zu bekämpfen. Gleichzeitig zeigt die aktuelle Situation auf, dass sie sich endlich jener Funktionäre entledigen müssen, die immer noch mit migrantenfeindlichen Aussagen hausieren gehen und dadurch die überall vorhandene Solidarität gegen Rechts sabotieren. Wie es nämlich um das eigentliche Kräfteverhältnis bestellt ist, zeigte die Demonstration von 500.000 Menschen am 13. Juli (einem Werktag) beim Staatsbesuch Donald Trumps gegen Fremdenfeindlichkeit, Chauvinismus und Imperialismus. Angesichts einer solchen Mobilisierung wird klar: einer glaubwürdigen, programmatisch klaren und geeinten Linken steht nichts im Weg, die übermütigen Faschisten von der Straße zu fegen!
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