Kategorie: Antifaschismus |
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Am 8. Mai stellen wir uns quer - Wiesbadener Gewerkschaften gegen Neonazi-Aufmarsch |
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Die arbeitende Bevölkerung und die Organisationen der Arbeiterbewegung haben 1933-1945 einen hohen Blutzoll für die Herrschaft der Nationalsozialisten bezahlt. Auch in Wiesbaden. Der Weg der Hitler-Faschisten an die Macht, der durch Blut und Gewalt gekennzeichnet ist, hat auch in dieser Stadt in den Reihen der Arbeiterbewegung seine Spuren hinterlassen und Opfer unter denen gefordert, die sich gegen die Nazis stellten. | |||
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Das Ende der freien Gewerkschaften begann am 2. Mai 1933 mit der Besetzung der Gewerkschaftshäuser durch die Nazi-Schlägertruppe SA. In Wiesbaden war das Gewerkschaftshaus damals in der Wellritzstraße 49. Die Nazis lösten die Gewerkschaften mit Gewalt auf. Stattdessen bildeten sie eine faschistische Zwangsorganisation, die auf erzwungener Mitgliedschaft beruhte und statt dem auf freier Übereinkunft beruhenden Tarifvertrag das „Führerprinzip“ im Verhältnis von Kapital und Arbeit einführte. Die „Betriebsgemeinschaft“, wie sie nun genannt wurde, unterlag staatlich festgesetzten Löhnen. Das Koalitionsrecht wurde beseitigt. Streiks waren unter Todesstrafe verboten. Deutsche Großindustrielle und Bankiers hatten die Hitler-Partei finanziert und versprachen sich von ihr eine vollständige Zertrümmerung der Arbeiterbewegung. Die Nazis leisteten für das Kapital ganze Arbeit. Der 1. Mai, traditionell Kampftag der Arbeiterbewegung, wurde 1933 zum Staatsfeiertag mit Zwangsteilnahme an Nazi-Propagandaveranstaltungen erhoben. Die herbeigeführte „Harmonie“ der „Volksgemeinschaft“ beruhte auf Gewalt und Zwangsarbeit im „Reichsarbeitsdienst“. Gesellschaft und Wirtschaft wurden auf aggressive Eroberungskriegsziele ausgerichtet. Die Folge: der Zweite Weltkrieg mit vielen Millionen Toten. Am 8. Mai 2010 jährt sich zum 65. Mal der endgültige Zusammenbruch des Nazi-Regimes. Für uns ist und bleibt der 8. Mai der Tag der Befreiung vom Faschismus. Den lassen wir uns von den Neonazis nicht nehmen, die an diesem Tag in Erbenheim aufmarschieren wollen! Auch in Wiesbaden waren Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten schon wenige Wochen nach der Machtübertragung an die Nazis 1933 die ersten Gefangenen und Folteropfer der Diktatur. Gewerkschafter wie Konrad Arndt (SPD) oder Paul Johannzen (KPD) wurden von den Nazis getötet. In Wiesbaden gab es aber auch betriebliche Widerstandsgruppen bei den Stadtwerken, in Druckereien, bei Kalle und Albert, der Maschinenfabrik Wiesbaden und der Reichspost. Gewerkschafter wie Georg Buch und Paul Krüger waren am Widerstand beteiligt und überlebten die KZ-Hölle. Ihr Beispiel und ihr Kampf verpflichten uns, am 8. Mai in Wiesbaden Farbe zu bekennen und Flagge zu zeigen. Ein breites überregionales Bündnis ruft auf:
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