Kategorie: Deutschland |
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Stuttgart: Rassistisches Spektakel im TV |
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Am 21. Juni kam es in der Stuttgarter Innenstadt zu Ausschreitungen zwischen Polizei und Jugendlichen. Die Medien berichteten gar von einem „Bürgerkrieg“ und machten Migranten für die Eskalation verantwortlich. Jedoch waren an der „Krawallnacht“ weder ausschließlich Migranten beteiligt noch ging von ihnen die Provokation aus. Ihre Wut richtete sich gegen die ständige Gängelung durch die Polizei und die Perspektivlosigkeit im Kapitalismus. |
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Die „Berichterstattung“ um das soziale Sommergewitter in Stuttgart und die Statements von bürgerlichen Politikern zeigen mal wieder, dass es nicht um Aufklärung, sondern um handfeste Interessen geht. Die „Gründe“ der Ausschreitungen waren von vornherein ausgemacht. Stefan Müller (CSU) weiß, dass „Deutschland ein Problem mit Migranten“ habe, welche „keinerlei Respekt vor der Polizei“ hätten. Andere behaupten, dass es den Migranten an „Achtung vor dem Grundgesetz“ oder an „westlichen Werten“ mangele. Ariernachweis bitte! Die Stuttgarter Polizei scheint eine klare Ahnung darüber zu haben, was die Wurzel des Übels ist und meint sie in den Stammbäumen der verdächtigten Jugendlichen finden zu können. Allen Ernstes hatte der Stuttgarter Polizeipräsident Frank Lutz am 09. Juli im Stuttgarter Gemeinderat angekündigt, dass „die Polizei auch bei den Tatverdächtigen mit deutschem Pass mithilfe der Landratsämter deutschlandweit Stammbaumrecherche betreiben“ werde. Herrenrasse Kapital Der Staat züchtet sich eine mit rassistischer Ideologie indoktrinierte Schlägertruppe heran und schickt sie dann los, damit sie sich ihre Vorurteile bestätigen können. Durch Racial Profiling werden „Nicht-Deutsch“ Aussehende permanent drangsaliert und erniedrigt. Dann und wann setzt sich einer berechtigterweise zur Wehr. Der Polizist darf seine rassistische Ideologie bestätigt wissen und auch mal ordentlich zulangen, denn immerhin würde es der „Kanacke“ nicht anders verstehen. Dass dies Alltag ist, zeigt die „Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“. Sie hat für den Zeitraum von 2000-2020 eine 300 Seiten umfassende Chronik zu rassistisch motivierten Polizeivorfällen allein für Berlin erstellt. Wenn Kriminelle kriminell sind, weil es nun mal in ihrer Natur liege, ist dem mit sozialen Verbesserungen nicht abzuhelfen. Der Staat kann Sozialausgaben kürzen und die Problembehandlung auf die Polizei verlagern. Das spart den Kapitalisten Milliarden. Die Polizisten behandeln soziale Probleme mit Gewalt, die auf diese Weise unlösbar sind und sehen ihre rassistischen Ressentiments deshalb bestätigt. Weil aber Gewalt allein nicht ausreicht, um Ausgebeutete zu unterdrücken, braucht es zu ihrer Rechtfertigung rassistische Ideologie. Indem Polizei und Staat gegen „kriminelle Ausländer“ oder „Sozialschmarotzer“ „hart durchgreifen“, erwecken sie den Anschein, etwas gegen die gesellschaftlichen Missstände zu unternehmen. Dabei können sie Teile der Arbeiterklasse und des Kleinbürgertums mitreißen und sie auf andere Teile der Arbeiterklasse hetzen. Die Arbeiter, die sich auf das Teile-und-Herrsche-Spiel einlassen zementieren ihr eigene Ausbeutung und Unterdrückung. Der Rassismus spaltet die Arbeiterklasse entlang von Nationalität, Hautfarbe und anderer konstruierter Unterschiede und wiegelt sie gegeneinander auf. Er verdeckt die Klassenunterschiede und schafft eine Illusion von Volksgemeinschaft. Genau deshalb veranstalten die Nachrichtensender, Talk-Shows und Zeitungen dieses Festival rassistischer Ideologie in Folge der Stuttgarter „Krawallnacht“. |