Kategorie: Deutschland |
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Bundeskongress 2023: Ein Meilenstein für den revolutionären Marxismus in Deutschland |
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In stürmischen Zeiten braucht es Orientierung. Genau diese soll der jährlich stattfindende Bundeskongress des Funken den Ortsgruppen in ganz Deutschland geben. Über 100 Genossinnen und Genossen nahmen in Berlin vom 24. bis zum 26. März am höchsten Gremium der deutschen Sektion der International Marxist Tendency (IMT) teil. Im Mittelpunkt standen zwei Dokumente, die es zu diskutieren und zu verabschieden galt: die „Deutschen Perspektiven“, unsere Analysen zu den bevorstehenden Erschütterungen und Klassenkämpfen in Deutschland, sowie der „Aufbau der Organisation“, also die konkreten Aufgaben, die sich aus den Perspektiven für unsere Strömung ergeben. |
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Eröffnet wurde der Kongress am Freitagabend mit einem Gedenken an den vor zwei Jahren verstorbenen Gründer des Funken in Deutschland, Hans-Gerd Öfinger. Emotionale Wortbeiträge erinnerten an diesen leidenschaftlichen Kämpfer für den Sozialismus, der in den 1990er Jahren mit einer Handvoll Genossen die Grundsteine legte für die deutsche Sektion der IMT. Seine Pionierarbeit spiegelte sich auf dem Bundeskongress nicht nur in der Größe der Organisation heute, sondern auch in der Qualität der Diskussionen und Leidenschaft der Genossen wider. Die globale Krise des KapitalismusAusgangspunkt für die Debatten waren die Weltperspektiven. Global befindet sich der Kapitalismus in einer organischen Krise. Verstärkt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des imperialistischen Kriegs in der Ukraine führt diese zu einer Abkehr von der Globalisierung hin zu einem zunehmenden wirtschaftlichen Protektionismus. Doch für die herrschende Klassen weltweit gibt es keinen Ausweg aus der Krise, wie das Beispiel der Pleiten der Silicon Valley Bank und Credit Suisse klarmachen. Die Unternehmen sind abhängig von billigem Geld und staatlichen Finanzspritzen, die jedoch zu einer Verschärfung der Inflation führen. In der Diskussion brachten die internationalen Gäste unserer Schwesterorgansiationen aus Italien, Dänemark, den Niederlanden, Polen, der Schweiz und Österreich Entwicklungen aus ihren Ländern ein
Der deutsche Imperialismus im NiedergangDurch die Krise sind heftige Angriffe auf die Lebensstandards der Arbeiterklasse zu erwarten – auch hierzulande. Das Referat zu den „Deutschen Perspektiven“ ging auf den Zerfall der öffentlichen Daseinsvorsorge und der Infrastruktur ein. Diese Grundlagen des zivilisierten Lebens wird die herrschende Klasse in der kommenden Zeit weiter zerstören müssen, um ihre Schuldenberge abzubauen. Auch durch den sich abzeichnenden Niedergang des deutschen Imperialismus wird es den Kapitalisten an Mitteln für Zugeständnisse an die Arbeiterklasse fehlen, hieß es in dem Referat und in Diskussionsbeiträgen. Deutschland steht in der Neuaufteilung zwischen den Stühlen: Sowohl China als auch die USA sind wichtige Handelspartner. Noch ist die Europäische Union das Mittel für Deutschland, um eine selbständige Rolle spielen zu können. Doch auch innerhalb der EU wüten Zentrifugalkräfte.
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