Kategorie: Deutschland |
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Profitlogik von RWE und die bitteren Folgen |
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Die sich ehemals im kommunalen Besitz befindlichen Stromkonzerne sind inzwischen seit einigen Jahren im Besitz privater Konzerne wie RWE, E.ON etc. Seit der Privatisierung der Stromversorgung werden notwendige Investitionen ins Stromnetz wie z.B. Strommasten und Leitungen nur noch sehr begrenzt aufgebracht. Durch die kontinuierlich gestiegenen Strompreise sind die Profite der Stromkonzerne und deren Börsenkurse kontinuierlich gestiegen. |
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Dagegen wurde die lebenswichige Infrastruktur der Stromversorgung, insbesondere die Erneuerung und Modernisierung der vielen tausend bundesweiten Strommasten vernachlässigt, obwohl schon 2003 ein RWE internes Gutachten gravierende Mängel bei der Zuverlässigkeit und Sicherheit bei ca. 60% der Strommasten festgestellt hat. Jedoch hätte eine schnelle Beseitigung der Mängel Kosten von ein paar hundert Millionen EUR verursacht. Diese Kosten scheute der Konzern um den Aktienkurs und damit die Profite der Aktionäre nicht zu gefährden. Im November 2005 kam es nun wie es kommen musste. Im Münsterland (NRW) wurde eine ganze Region in Folge von zahlreichen umknickenden Strommasten für mehrere Tage von der Stromversorgung abgeschnitten. Das bedeutete für viele Menschen mitten im Winter, ohne Heizung, warmes Wasser und elektrische Energie im dunklen in ihren kalten Häusern und Wohnungen auszuharren. Bei zahlreichen Geschäften und in Privathaushalten mussten Tiefkühlwaren mangels Kühlung entsorgt werden und die Tiefkühlkost in den Kühltheken der Warenhäuser wurden vernichtet. Die Folgekosten dieser Stromausfälle sind noch nicht absehbar. Die betroffenen Unternehmen im Münsterland bezifferten die Schäden aufgrund von Produktionsausfällen auf mindestens 100 Mio. EUR. Der Konzern versuchte sofort nach dem erste Forderungen nach Schadensersatz laut wurden von seiner Verantwortung für diesen gigantischen Stromausfall abzulenken und machte als Ursache das Wetter verantwortlich. Die Realität sieht jedoch anders aus. Nicht die Unbilden eines harten und nicht vorhersehbaren Wintereinbruchs waren die Hauptursache des massenhaften Bruchs von Strommasten sondern in erster Linie die im RWE internen Gutachten festgestellten schweren Mängel der in den 60er und 70er Jahren errichteten Masten aus Thomasstahl. Dieses Material entspricht nicht mehr den Anforderungen an die Zuverlässigkeit heutiger Stahlkonstruktionen, denn Thomasstahl wird schneller spröde und verliert schneller seine Festigkeit. Diese Mängel waren auch dem Management bestens bekannt. Nach Erkenntnissen von Verbrauerschützern haben sich die Investitionen ins Stromnetz in den letzten 10 Jahren auf 1,7 Millionen EUR nahezu halbiert. Bisher hatten die Stromversorger einschliesslich RWE ihre überhöhten Strompreise immer mit der Versorgungssicherheit und den Kosten für die Erhaltung und Modernisierung ins Stromnetz begründet. Spätestens nach dem Massenbruch von Strommasten im Münsterland werden diese Beteuerungen und Erklärungen der Stromlobby Lügen gestraft. Deshalb fordern wir:
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