Kategorie: Amerika |
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Der 11. September – 5 Jahre danach |
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Unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York erstellten wir für www.derfunke.de und zur Flugblattverteilung eine aktuelle Erklärung, die wir nachfolgend für unsere Leser wiedergeben.
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Viele Menschen in den USA und in aller Welt sind entsetzt und fassungslos über den grausamen Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon. In aller Welt erlebten Fernsehzuschauer fast live den Tod von Tausenden hilfloser Menschen. Es waren vor allem arbeitende Menschen - Büroangestellte, Hausmeister, Boten, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter - die dem Anschlag zum Opfer fielen. Deshalb nahmen auch viele Feuerwehrleute in der Bundesrepublik Deutschland und anderen Ländern an Schweigemärschen und Trauerveranstaltungen teil. Unsere Solidarität gilt den Opfern dieser Verbrechen, ihren Familien und allen, die um sie trauern. Nein zum individuellen und staatlichen TerrorDieses mit äußerster Professionalität geplante und durchgeführte Verbrechen hat fatale Auswirkungen. Auch wenn Menschen in Ländern der so genannten „Dritten Welt", für die die militärische Vorherrschaft der USA und der Druck des Finanzkapitals nur Not und Elend gebracht hat, den gezielten Schlag auf das World Trade Center und Pentagon anders sehen als die meisten Europäer oder Amerikaner: ihre Not wird durch diesen Schlag nicht gelindert. Im Gegenteil. Der Anschlag bietet Vorwand und Anlass für eine neue Spirale der Gewalt. Der am 7. Oktober begonnene – völkerrechtswidrige - Angriffskrieg der USA und Großbritanniens gegen Afghanistan liefert den traurigen Beweis. Erste Leidtragende sind die Menschen im Nahen Osten - in Afghanistan und anderswo. Die Anschläge des 11. September waren über Satellit in jedem Wohnzimmer „hautnah" mitzuerleben. Sie sind einzigartig, weil etwas in dieser Größenordnung auf US-amerikanischem Boden noch nicht stattgefunden hat. Vergessen wir indes nicht die Opfer anderer individueller und staatlicher Terrorakte und Bürgerkriege der letzten Jahre - auf dem Balkan, in Zentralafrika, die vielen unschuldigen Opfer der US-Bombardements gegen Jugoslawien, Irak, Libyen, Sudan, die Opfer von Hungersnöten und Krankheiten, die sich keine Medikamente leisten konnten und können... Nein zu Militäraktionen von USA, NATO und BundeswehrEs ist zu viel Blut geflossen Der 11. September ist Ausgangspunkt für eine neue gefährliche Spirale von Gewalt und Blutvergießen. Dieser Anschlag bewirkt, daß jetzt die erdrückende Mehrheit der US-Bevölkerung und auch viele Europäer die Militäraktionen der NATO unterstützen. Der Bundestag hat am 19. September grünes Licht für eine deutsche – grundgesetzwidrige - Beteiligung an den Kriegshandlungen gegeben. Wir sagen Nein, denn ...
Noch sind wir in Deutschland nicht im Kriegszustand, doch schon wirft der Krieg seine innenpolitischen Schatten voraus. Die Hetze gegen Immigrant(inn)en aus islamischen und arabischen Ländern hat schlagartig in Deutschland zugenommen. „Moslemisch" aussehende Menschen fühlen sich plötzlich Anfeindungen ausgesetzt. In Schulklassen kam es zu schmerzhaften Beschimpfungen türkischer, iranischer oder arabischer Schüler(innen). Rechte und reaktionäre Forderungen zum Abbau demokratischer Rechte und zur Verschärfung des Ausländerrechts kommen jetzt am laufenden Band. Unkontrollierbare Geheimdienste werden gestärkt. Im Kriegsfall würden durch Sondervollmachten und Notstandsgesetze die demokratischen Rechte systematisch eingeschränkt. Mit der Propagandawelle der letzten Tage sollen Kritiker des globalisierten Kapitalismus mundtot gemacht werden. Zur nachhaltigen Bekämpfung des Terrorismus taugen diejenigen, die Osama Bin Laden aufgebaut, finanziert und bewaffnet haben, am allerwenigsten. Woher kommt überhaupt der Haß auf die USA als wirtschaftliche und militärische Supermacht? Bedeutet Kapitalismus für weite Teile der Menschheit nicht schon seit Jahrzehnten Hunger, Armut und Unterdrückung? Nachhaltige Bekämpfung des Terrorismus heißt Schaffung einer nicht auf Profit orientierten Weltwirtschaftsordnung. Lassen wir uns nicht in einen Krieg hineinziehen, der nur sehr viele Verlierer kennen wird. Es ist für den privaten Profit schon zu viel Blut geflossen. Gegen den Terror des Profits. Hoch die internationale Solidarität der arbeitenden Bevölkerung in aller Welt. Für die Entmachtung der multinationalen Konzerne und eine internationale sozialistische Weltförderation! |