Kategorie: Asien |
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Wer hat denn Saddam hochgerüstet? |
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Die Beantwortung dieser Frage führt uns zurück in die 1980er Jahre, als die Weltordnung noch eine völlig andere war. Im Nachbarstaat Iran wurde die US-Marionette Schah Reza Pahlewi durch eine Revolution gestürzt, der sich mit westlicher Hilfe und einem hochgerüsteten Repressionsapparat an der Macht gehalten und im Gegenzug dem Westen das Erdöl fast nachgeworfen hatte. Von Anfang an war klar, dass die USA aufgrund der strikt antiamerikanischen Linie des neuen Regimes in Teheran das Erdöl nun nicht mehr so einfach bekommen würden. Noch dazu hatten sie einen wichtigen Partner in der Region verloren. | |||
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Um nicht noch einmal die Blamage im Ausmaß des Vietnam-Krieges erleben zu müssen und nicht die Beziehungen zur Sowjetunion zu gefährden, setzte die US-Regierung, die die nationale Sicherheit (womit die Gefahr gemeint ist, nicht mehr ausreichend mit Erdöl versorgt zu werden) durch den Iran bedroht sah, auf eine verdeckte Vorgehensweise. Das Naheliegendste war die militärische Unterstützung ihres damaligen Verbündeten, dem Irak unter der Führung Saddam Husseins. Donald Rumsfeld Interessant ist aus heutiger Sicht, dass damals ausgerechnet der jetzige Verteidigungsminister der USA und einer der aggressivsten Kriegshetzer, Donald Rumsfeld, der Sonderbeauftragte des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan für den Mittleren Osten war. Politische Wende Wie kommt es nun, dass aus USA und Irak, den zwei ehemals so guten Freunden, nun plötzlich die verbitterten Feinde wurden? Nach dem Krieg: tödliche Sanktionen In diesem 42-tägigen Krieg kamen Hunderttausende Zivilisten und Soldaten ums Leben. Die westlichen Medien fantasierten von einem "sauberen" Krieg. Dank neuester Waffensysteme seien nur militärische Ziele präzise zerstört worden. Der frühere US-Justizminister Ramsey Clark fasste zusammen, was damals unter "militärischen Zielen" verstanden wurde: Für das Land ökonomisch wichtige Infrastruktur wie Fabriken, Ölraffinerien und Elektrizitätswerke, Wasser- und Abwasserwerke, Staudämme, Lager- und Transportsysteme für landwirtschaftliche Produkte, Getreidesilos und Viehherden. Durch den Zusammenbruch des Abwassersystems starben nochmals Tausende von Menschen. Und die landwirtschaftliche Produktion ging um die Hälfte zurück. Bis heute sind aufgrund der Sanktionen zwischen 1 bis 1,5 Millionen Menschen im Irak gestorben, darunter 500.000 Kinder, also mehr als in Hiroshima. USA und CIA und Mineralölkonzerne haben nicht nur Saddam Hussein, sondern auch die Taliban und Bin Laden hochgepäppelt und aufgerüstet. Daher ist tiefstes Misstrauen angesagt, wenn sie jetzt im Namen der "Menschenrechte" jene Geister wegbomben wollen, die sie selbst gerufen haben. Den Urhebern in Washington gehört das Handwerk gelegt. Wir brauchen Regimewechsel in aller Welt - angefangen mit den USA. Redaktion Der Funke |