Kategorie: Europa |
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Nein zum Krieg mit der Ukraine! Gegen die russische Militärintervention! |
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Wir veröffentlichen im Folgenden eine kurze Erklärung unserer russischen Genossen der International Marxist Tendency (IMT). Wir verurteilen den russischen Einmarsch in die Ukraine, der heute in den frühen Morgenstunden begonnen hat. Gegen Militarismus, gegen Imperialismus und Krieg! Hoch die internationale Solidarität! |
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Das Original auf Russisch findet ihr auf der Website unserer russischen Sektion, eine englische Übersetzung und weitere Artikel zur aktuellen Situation findet ihr auf der Website der IMT. In den frühen Morgenstunden des 24. Februar begann die russische Armee eine Militäroperation gegen die Ukraine und flog Luftangriffe auf Militäreinheiten, Luftabwehranlagen und Munitionsdepots. In einer Videoansprache rechtfertigte Putin die Militäroperation mit der Bitte der Volksrepubliken Lugansk und Donezk im Donbass um militärischen Schutz. Das Ziel der Operation sei nicht die Besetzung der Ukraine, sondern ihre Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Er rief die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte dazu auf, ihre Waffen niederzulegen und der „volksfeindlichen Junta, die dieses Land ausraubt“, nicht zu gehorchen. Ein großer Teil der russischen Gesellschaft und der russischen Linken rechtfertigte sowohl die Anerkennung der Republiken als auch den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine mit der Behauptung, dass dadurch der Beschuss des Donbass und die achtjährige Hölle der Bombardierung für Millionen von Menschen beendet würde. Da ist etwas Wahres dran, obwohl wir in unserer letzten Erklärung die negativen Folgen der Anerkennung der Unabhängigkeit hervorhoben und sowohl die Anerkennung als auch die Intervention verurteilt haben. Aber jetzt, da Raketen in die Ukraine geschossen wurden, kann man sicher nicht mehr davon sprechen, Truppen zu entsenden, um „den Krieg zu beenden“. Es gibt kaum etwas Heuchlerischeres als die Äußerungen Putins und anderer russischer Beamter zur Entnazifizierung. Entgegen dem rhetorischen Appell zur Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945 (russische Bezeichnung des Zweiten Weltkrieges) und die Opfer des sowjetischen Volkes im Kampf gegen den Faschismus ist das historische Vorbild für Putins Regime das russische Zarenreich und nicht die Sowjetunion, wie Putin an anderer Stelle direkt und wiederholt erklärt hat. Seine lange Rede am 21. Februar 2022 über die Entsendung von Truppen in die Volksrepubliken Lugansk und Donezk war betont antikommunistisch und basierte auf Positionen des großrussischen, zaristischen Imperialismus, nicht auf sowjetischem Internationalismus. Auch Russland ehrt regelmäßig Nazi-Kollaborateure, wenn auch nicht in demselben Umfang wie die Ukraine. Die Weiße Bewegung wird verherrlicht und Kommunisten verfolgt, darunter auch Mitglieder und Funktionäre der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF). Die kommunistischen Parteien in den Volksrepubliken des Donbass arbeiten immer noch illegal. Die Politik der russischen Behörden ist nationaler Chauvinismus, Antikommunismus, Antidemokratismus und die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter. Nur naive Menschen können unter diesen Bedingungen Russland als „antifaschistische“ Kraft sehen. Selbst wenn Putins Blitzkrieg Erfolg hat und die derzeitige ukrainische Regierung gestürzt wird, werden die von russischen Bajonetten eingesetzten Nachfolger genauso reaktionär sein, nur in einem anderen Gewand. Es kann gar nicht anders sein. Denn bedenkt man die nationalistische Stimmung, die der russische Staat in den letzten acht Jahren im Donbass genährt hat; bedenkt man die politischen Morde an „unerwünschten“ Kommandanten oder das Vorgehen gegen ukrainische Politiker in dieser Zeit, wird das mehr als deutlich. Und angesichts des Niedergangs der bürgerlichen Demokratie in Russland selbst kann man von Putin nicht erwarten, dass er beim Aufbau einer solchen in der Ukraine hilft. Es wird keine „Entnazifizierung“ sein, sondern eine „Nazifizierung“ unter einer anderen Flagge. Das Wichtigste für ehrliche russische Kommunisten ist jedoch, sich direkt gegen die russische Militärintervention zu stellen. Die Befürwortung dieser Operation unter dem Vorwand des „Schutzes der russischen Bevölkerung“, des „Kampfes gegen den Faschismus“ und so weiter ist ein direkter Verrat an den Grundsätzen des Internationalismus. Am schädlichsten war die Haltung der Führung der KPRF, die Putin förmlich die Anerkennung der Donbass-Republiken vorschlug und dann den Einmarsch von Truppen und die Militäroperation genehmigte. Bemerkenswerterweise geschieht dies genau zu dem Zeitpunkt, in dem die Mitglieder der KPRF selbst von Moskau bis Wladiwostok Repressionen ausgesetzt sind. Wir sind der Meinung, dass konsequente Kommunisten in den Reihen dieser Partei nachdrücklich dagegen protestieren sollten, dass die Führung vor dem russischen Chauvinismus nicht nur kapituliert hat, sondern ihn mit anführt. Es ist an der Zeit, dass sich alle konsequenten Kommunisten an die Lehren aus dem Zusammenbruch der Zweiten Internationale, an Lenins Kampf gegen die Sozialchauvinisten und an die Prinzipien, auf denen die Kommunistische Internationale gegründet wurde, erinnern! GEGEN MILITÄRISCHE INTERVENTIONEN! |