Das betrifft nicht nur Studierende durch Studiengebühren, sondern auch SchülerInnen durch erhöhten Leistungsdruck aufgrund der Schulzeitverkürzung (G8) und vermehrte Abschaffung der Lehrmittelfreiheit. Genauso sind LehrerInnen und ErzieherInnen von längeren Arbeitszeiten, stagnierenden Löhnen und größeren Klassen betroffen, sowie Azubis, die heute in vielen Betrieben um die Übernahme nach der Ausbildung zittern müssen, falls sie denn überhaupt einen Ausbildungsplatz ergattern konnten. Gründe zu streiken und etwas zu verändern gibt es also genug.
Wir zahlen nicht für eure Krise!
Durch die weltweite Wirtschaftskrise werden die Missstände im Bildungssystem noch verschärft. So wie versucht wird die Verluste der Banken und Konzerne, sowie die Kosten für deren Rettungspakete auf die ArbeiterInnenklasse abzuwälzen, so werden auch im Bildungssystem weitere Einschnitte folgen. Deshalb gilt auch, und vor allem, im Bildungsstreik die Forderung, dass wir ArbeiterInnen, SchülerInnen und StudentInnen nicht für eine Krise bezahlen werden, die wir nicht zu verantworten haben.
Stattdessen sollen die Millionäre/Milliardäre, Aktionäre und Manager für die Krise bezahlen. Denn sie und ihr System haben sie zu verantworten. Wir wollen nicht weniger, sondern deutlich mehr Geld für Bildung und Sozialleistungen. Wenn behauptet wird, dass dafür kein Geld da sei, dann antworten wir: Nehmt es von den Bonzen, Banken und Konzernen! Wir fordern die Verstaatlichung von Banken und Großkonzernen unter demokratischer Kontrolle der Beschäftigten und der Bevölkerung. Wir leben in einem System, in dem sich die Kapitalisten durch die Ausbeutung unserer Arbeitskraft eine goldene Nase verdienen. Wir wollen eine Welt ohne wiederkehrende kapitalistische Krisen, wir wollen dieses System überwinden. Für das Schul-, Hochschul-, und Ausbildungssystem stellen wir deshalb noch weitergehende Forderungen auf, die auf ein freies und demokratisches Bildungssystem hinführen sollen und ihren Teil dazu beitragen, dem Kapitalismus den Garaus zu machen.
Forderungen für ein demokratisches Bildungssystem
- Keine Kürzung, sondern eine massive Erhöhung der Bildungsausgaben für Schulen, Hochschulen, berufliche Bildungszentren, öffentliche Bibliotheken und vieles mehr.
- Senkung der Klassen-, Kurs-, und Seminarstärken auf maximal 15 SchülerInnen bzw. Studierende.
- Keine Einsparungen bei Lehrkräften, sondern ein massives Einstellungsprogramm für LehrerInnen und DozentInnen, zu Tariflöhnen in regulären Beschäftigungsverhältnissen.
- Für volle Lehr- und Lernmittelfreiheit an allen Bildungseinrichtungen. Abschaffung aller Studien- und Semestergebühren.
- Volle gewerkschaftliche Rechte für alle Azubis und Bezahlung nach Tarif.
- Angemessene, elternunabhängige und darlehensfreie Ausbildungsförderung für SchülerInnen und Studierende ab 16 Jahren, die sich am Tariflohn für Azubis orientiert.
- Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems und Verbot von Privatschulen. Für die Einführung einer ganztägigen integrierten Gesamtschule als Regelschule.
- Integration von allgemeiner und beruflicher Bildung, so dass Jugendliche gleichzeitig Berufsausbildung und Hochschulreife erhalten können.
- Stop und Rücknahme des neoliberalen Umbaus der Hochschulen („Bologna-Prozess“) und Schulen. Kein Einfluss der Banken und Konzerne auf Schulen und Hochschulen.
- Dies ermöglicht: vollständige Umorientierung von Lehrinhalten und -methoden, sowie der Forschung unter Kontrolle von SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen, Studierenden, DozentInnen und Gewerkschaften.
- Abschaffung von Noten an allen Bildungseinrichtungen.
- Wahl von kollektiven Schul- und Hochschulleitungen durch SchülerInnen, Lehrende, Eltern, Studierende und Uni-Angestellte aus ihrer Mitte.
- Für demokratisch gewählte Schüler- und Studierendenvertretungen mit vollen gewerkschaftlichen und demokratischen Rechten.
Wir brauchen Komitees im Land...!
Eine Streikbewegung, die ein besseres und vor allem demokratisches Bildungssystem erkämpfen will, muss selbst im hohen Maße demokratisch sein. Es genügt nicht nur Treffen von Bildungsstreikbündnissen zu besuchen. Diese sind zwar wichtig, um sich regional und überregional zu vernetzen, aber der tatsächliche Streik wird vor Ort, in Schule oder Hochschule stattfinden. Dort müssen MitschülerInnen, KommilitonInnen und KollegInnen überzeugt und mobilisiert, sowie Veranstaltungen im Vorfeld organisiert werden, damit in der Woche und am Tag des Streiks alle zusammen auf die Straße gehen und der Streik ein Erfolg wird. JedeR muss in seiner/ihrer Schule, Hochschule oder Betrieb unmittelbar mitentscheiden können, welche Aktionen durchgeführt werden und welche Dinge diskutiert werden. JedeR muss in demokratischen Strukturen aktiv werden können. Solche Strukturen werden uns aber nicht vorgegeben. Wir müssen sie unmittelbar selbst schaffen. Deshalb rufen wir zur Gründung von Streik- und Aktionskomitees an jeder Schule und Hochschule auf. Überall, wo es ein oder zwei aktive Menschen in den Bildungseinrichtungen gibt, sind die Möglichkeiten gegeben, dadurch mehr zu werden und den Streik auf einer soliden Basis zu organisieren.
Aktiv werden...!
Du willst im Bildungsstreik vor Ort aktiv werden? Ein Komitee gründen? Der Funke bietet theoretische und praktische Unterstützung beim Komiteeaufbau und bei der Vorbereitung von Aktionen am und um den Bildungsstreik. Wende dich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Fon 0611/406807. Außerdem sind wir in einigen Städten in Ortsgruppen der Linksjugend ['solid] aktiv. Wenn du aus diesen Regionen kommst wende dich bitte direkt an:
Berlin: Linksjugend ['solid] Berlin-Südwest, Homepage: linksjugend-berlin-südwest.de.tl/Home.htm, Fon: 015227684765 (Filippo)
Frankfurt am Main: Tom, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Linksjugend ['solid] Frankfurt
Wiesbaden: Corinna, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Linksjugend ['solid] Wiesbaden
Für weiter Infos zum Bildungsstreikbündnis siehe hier: http://www.bildungsstreik2009.de/
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