Kategorie: Jugend |
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Zwei Taktiken für den Klimastreik |
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Die Klimaschulstreiks unter dem Banner „Fridays for future“ sind mittlerweile zu einer Kraft geworden, mit der auch die Politik rechnen muss. Und die Reaktion darauf ist ein Kampf mit härtesten Bandagen gegen die demonstrierenden SchülerInnen. |
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So drohte etwa die Schulministerin in Nordrhein-Westfalen mit möglichen „Ordnungsmaßnahmen“, die von der „erzieherischen Einwirkung“ bis zur „Verweisung von allen öffentlichen Schulen“ gehen könnten. „Ist ein bisschen kompliziert, weil ab fünf unentschuldigten Fehlstunden theoretisch möglich wäre, die Schülerinnnen und Schüler von der Schule zu verweisen, aber wir arbeiten deswegen ganz viel mit Lehrerinnen und Lehrern zusammen, weil die können Schüler freistellen. Die DirektorInnen und Klassenvorstände können die Schüler freistellen, unter anderem auch für politisches Engagement, was das ja wäre.“
Es ist natürlich gut, wenn einzelne LehrerInnen einen Schülerstreik unterstützen. Doch was passiert, wenn das nicht der Fall ist? Oder wenn es sich LehrerInnen auf Druck von oben anders überlegen? Dienstanweisungen an Schulleitungen zur Durchsetzung der Schulpflicht wurden auch in der Vergangenheit bei Schülerstreiks in Deutschland eingesetzt, um Streiks zu schwächen. Wenn einzelne LehrerInnen sich unter Druck beugen, dann wird mit dieser Methode kein Streik stattfinden. Die Unterstützung durch LehrerInnen muss organisiert werden: Die Gewerkschaften sollten die Streiks unterstützen und LehrerInnen sollten genau das auch einfordern! „Bei Dialogformaten werden wir Menschen aus der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen oder auch einfach Passantinnen und Passanten zu #TeaForFuture Klimagesprächen laden.“ Außerdem wird die herrschende Politik sogar dazu aufgefordert, eine Aufklärungskampagne zu starten. Eine Forderung ist: „Eine klare und angemessene Kommunikation mit der Bevölkerung zur Dringlichkeit der Lage der Klimakrise seitens der Regierung.“ (beides auf www.fridaysforfuture.at/about )
Diese Orientierung ist eine gefährliche Sackgasse für die Bewegung. Beim Versuch, Löwen zu Vegetariern zu machen (oder konkret ausgedrückt: Zu Versuchen, der herrschenden Politik und den wirtschaftlichen Profiteuren vom Klimawandel Vernunft einzureden), ist schon so manche Bewegung gescheitert. Und schaut man sich die Äußerungen der Regierenden in letzter Zeit an, ist auch hier ein Scheitern mit dieser Strategie vorprogrammiert. |