Kategorie: Jugend

Hamburg-Konferenz: Auf ins nächste revolutionäre Jahr!

Anfang Mai fand die Stadtkonferenz unserer Hamburger Ortsgruppen statt. Dort diskutierten wir über die aktuellen politischen Entwicklungen in der Welt und in Deutschland sowie den Aufbau der marxistischen Strömung insbesondere in Hamburg. Anwesend waren auch Gäste aus Berlin, Bremen, Hannover, Marburg und Wiesbaden.

der funke Hamburg



Politische Perspektiven

In dem Referat zu den deutschen Perspektiven wurde unter anderem ein aktueller Blick auf die Deglobalisierung und Weltkrise gerichtet und wie diese sich auf die Spaltung der herrschenden Klasse in Deutschland sowie unsere Situation in Hamburg auswirken.

Die Stadt Hamburg ist Anteilseigner von Hapag-Lloyd, einer der größten Reedereien der Welt, und hat Dividenden in Millionenhöhe erhalten. Sobald aber auf Probleme in der Stadt aufmerksam gemacht wird, heißt es, es sei kein Geld da. Die Schere zwischen Arm und Reich spreizt sich in Hamburg besonders weit.

Die Kombination des langfristig schrumpfenden inländischen Arbeitskräfteangebots und schwacher Produktivitätsentwicklung zwingt Deutschland zu neuen Wegen auch in der Einwanderungspolitik. Während Rassismus einerseits nützlich für die Herrschenden ist, da er die Arbeiterklasse spaltet und Kämpfe separiert, braucht das Kapital andererseits dringend billige ausländische Fachkräfte. Dieser Zwiespalt spiegelt sich im politischen Kurs wider.

In der anschließenden Diskussion ging es um verschiedene Themen, wie die Krise der EU und die Klassenkämpfe in Europa, die Situation der deutschen Hafenindustrie, die Bankenkrise, den Taiwan-Konflikt und die politische Krise der deutschen Regierung.

Theorie und Praxis

Im späteren Vortrag zum Aufbau der Organisation wurde die Entwicklung der Hamburger Ortsgruppen im letzten Jahr reflektiert, insbesondere wie wir den Herausforderungen im Aufbau der marxistischen Strömung in Hamburg begegnet sind. Wir stellen die politische Bildung der Genossen an erste Stelle. Unsere ernste Herangehensweise an die Frage der Theorie spiegelte sich darin wider, dass wir neue Genossen für die Ideen des Marxismus gewinnen konnten.

Ein Teil der Diskussion war die Reflexion unserer Semesterkampagne. Besonders die Jugend, welche nichts anderes als Krisen kennt, ist offen für revolutionäre Ideen. Deswegen orientieren wir unsere Arbeit auf die Universität Hamburg. Die Kampagne bestand unter anderem aus zwei Vorträgen. In dem ersten ging es um die Planwirtschaft und die Möglichkeiten, welche sie uns bietet. Als historisches Beispiel wurde hierfür die frühe Sowjetunion herangezogen, welche trotz bürokratischer Deformation mit Hilfe der Planwirtschaft von einem halbfeudalen Land in eine globale Supermacht geformt werden konnte.

Im zweiten Vortrag haben wir uns mit der revolutionären Führung befasst. Hierfür haben wir uns die Oktoberrevolution 1917, in der die Bolschewiki diese Rolle einnahmen, und die deutsche Revolution von 1918 bis 1923, wo eine solche Führung gefehlt hat, angesehen und herausgearbeitet, welche Rolle der subjektive Faktor – die Führung – in der Revolution spielen muss.

Bei einer Filmvorführung zeigten und diskutierten wir den Film „Ihr Kampf ist unser Kampf“, der den Pierburg-Streik 1973 behandelt. Dies war ein wilder Streik, bei dem sich deutsche Facharbeiter mit migrantischen Arbeiterinnen verbündet und damit den Arbeitskampf gemeinsam zum Erfolg geführt haben.

Den Abschluss der Kampagne bildete unser revolutionärer Demoblock auf der 1. Mai Demo des DGB. Insgesamt war diese Semesterkampagne ein eindeutiger Erfolg, da wir neben Spenden für das diesjährige Karl-Marx-Seminar in Berlin (25. Und 26. November) auch eine ganze Reihe Interessierte in Hamburg gewinnen konnten.

Finanzielle Unabhängigkeit

Das Thema revolutionäre Finanzen wurde auch auf der Stadtkonferenz aufgegriffen. Nicht nur Flyer und Plakate kosten Geld, sondern auch die Herausgabe unserer Zeitung und die Veröffentlichung von marxistischen Büchern zu wichtigen Erfahrungen der Arbeiterbewegung sowie die Analyse heutiger Ereignisse. Die Entschlossenheit, für den Sozialismus zu kämpfen, spiegelte sich in der Spendensammlung wider, in der wir über 1.300 Euro für die Organisation sammeln konnten.

Nach der erkenntnisreichen Diskussion wählten wir entsprechend unserer demokratischen Prinzipien ein Gremium, das die stadtweite Arbeit anleitet. Außerdem nahmen wir die Resolution zum Aufbau des Funken in Hamburg einstimmig an. Nachdem die Referate, die äußerst wertvollen Diskussionen und der Austausch mit Genossen aus anderen Städten zur Klärung der Ideen beigetragen hatten, gehen wir den Aufbau nun mit zusätzlichem Enthusiasmus und Tatendrang weiter an.

 

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