Im Dezember 2016 scheiterten die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Ausbeutern des Landesverbands Hessischer Omnibusunternehmer (LHO). Das war der Startschuss für einen unbefristeten Streik der Busfahrer seit Montag, wodurch nun der Nahverkehr in Gießen zusammengebrochen ist. "Arbeiter vereinigt euch? Das stimmt!" sagte uns ein motivierter Kollege der MIT.BUS GmbH während der heutigen Demonstration. Das private Unternehmen mit etwa 90 beschäftigten Busfahrern wurde zwecks Lohndrückerei als Abspaltung der kommunalen Stadtwerke Gießen (SWG) gegründet, welche 50 Busfahrer zu Konditionen des Tarifvertrags Nahverkehr (TVN) beschäftigt. Die Busfahrer beider Arbeitgeber sind sich völlig einig, dass gleiche Arbeit auch gleich entlohnt werden muss. Daher solidarisierten sich die Beschäftigten der SWG mit den Streikenden von MIT.BUS.
Die kämpferische Demonstration startete vor den Toren der SWG und zog über die Marburger Straße direkt vor die Räumlichkeiten des LHO. Dessen Führungsebene versteckte sich während dessen im Haus. Die Streikleitung machte indessen klar, dass der Streik solange weitergeführt wird, bis die Arbeitgeber endlich mit angemessenen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die Behauptungen der spöttisch grinsenden Führungsebene des LHO, dass die Gewerkschaft angeblich astronomisch hohe Forderungen aufstelle, beweisen jedoch allen Arbeitnehmern nur eine Sache: Dass diese Ausbeuter ihre Beschäftigten bis zum äußersten ausquetschen wollen, während sie sich selbst die Taschen mit Profiten vollstopfen. Tatsache ist doch, dass nur die Beschäftigten selbst den Betrieb aufrecht erhalten - und nicht irgendwelche Chefetagen. Die Kolleginnen & Kollegen sollten ihren langen Atem nutzen und solange streiken, bis die Ausbeuter der LHO endlich ihre Forderungen wie 13,50 € Stundenlohn sowie besser geregelte Pausenzeiten umsetzen. DIE LINKE begleitete den Streik und erklärte ihre volle Solidarität mit den Streikenden. Der hessische Landesvorsitzende Jan Schalauske stellte in einem Grußwort an die Streikenden fest, dass der Kampf für bessere Konditionen der arbeitenden Menschen auch politischer Natur ist. Das ist völlig richtig! Deswegen sagen wir: Im Wahlkampfjahr 2017 müssen alle Lohnabhängigen für ihre Interessen zusammenstehen und branchenübergreifend gemeinsame Aktionen organisieren. Nur so können wir die Kürzungspolitik der Kapitalisten und ihrer parlamentarischen Vertreter bekämpfen und eine Gesellschaft der arbeitenden Bevölkerung schaffen! __________________________________________________ Hinweis: Der Streikposten der Kolleginnen & Kollegen findet weiterhin täglich statt vor den Toren der Stadtwerke Gießen (SWG), Lahnstraße 31, 35398 Gießen. Zeigt eure Solidarität und besucht die sehr herzlichen Streikenden!
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