Kategorie: Kapital und Arbeit

ITF, ETF und ver.di solidarisieren sich mit den Hafenarbeitern in Setubal (Portugal)

Die Hafenarbeiter im portugiesischen Hafen Setubal kämpfen für das Ende der prekären Arbeit in ihrem Hafen. In den letzten 20 Jahren hat die Mehrheit der Hafenarbeiter am Terminal keinen festen Arbeitsvertrag gehabt.


Sie werden für einzelne Schichten angeheuert und sind von den grundlegenden Arbeitsrechten, wie den Schutz im Krankheitsfall oder bei Arbeitsunfällen, ausgeschlossen. In der vergangenen Woche wurde der Autotransporter Paglia, der unter der Flagge Gibraltars fährt, von Streikbrechern beladen, die unter Polizeischutz 2000 Neuwagen von VW auf das Schiff luden, während die Hafenarbeiter streikten.

Die nächste Station für die Paglia war der Emder Hafen. Um die Solidarität mit den portugiesischen Kollegen zu bekunden, hatten sich die Kolleginnen und Kollegen von Autoport, einem Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen Logistics, Anker Schiffahrt und Emder Verkehrs und Automotive Gesellschaft (Evag) in Absprache mit dem Internationalen Transportarbeiterverband (ITF), dem Europäischen Transportarbeiterverband (ETF) und ver.di eine besondere Aktion überlegt.

Zum Zeitpunkt der geplanten Löscharbeiten hielten sie am Mittwoch, den 28.11.2018 eine Betriebsversammlung mit dem Themenschwerpunkt „Die Situation der Hafenarbeiter in Setubal“ ab. Diese Versammlung, die gut eine Stunde dauerte, führte dazu, dass die Paglia entsprechend später entladen werden konnte.

Der für die maritime Sektion bei ver.di zuständige Sekretär, Thoma Mendrzik sagte dazu gegenüber der Emder Zeitung (EZ): „Der Kampf gegen prekäre Beschäftigung ist ein globales Ansinnen der Gewerkschaft.“ Er sei darüber erschreckt, dass einige Arbeitgeber im Jahr 2018 immer noch auf die gleichen alten Strategien zurückgriffen, um die Arbeiter und ihre Gewerkschaften zu schwächen. Christian Schut, Betriebsratsvorsitzender bei Autoport, erklärte gegenüber der EZ: „Der Kampf um Grundrechte ist ein gemeinsames Anliegen der Gewerkschaft. Wir sind stolz darauf, die mutigen Arbeiter in Portugal zu unterstützen.“

Auch die IG Metall und der Betriebsrat von VW Emden solidarisierten sich mit der Aktion. In der Erklärung heißt es: „Volkswagen werden mit der Paglia von Setubal transportiert und für unsere beiden Gewerkschaften ist es notwendig, dass die Arbeitnehmerrechte entlang der Liefer- und Transportketten respektiert werden.“

Nach Informationen der EZ soll die portugiesische VW-Tochter Autoeuropa aufgrund des Streiks im Hafen von Setubal große Probleme beim Export ihrer Kfz haben. Im Hafen sollen sich Tausende Fahrzeuge auf riesigen Parkplätzen stauen.

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