Kategorie: Kapital und Arbeit

Corona-Impfstoffe: Der Markt hat versagt!

Der Kapitalismus ist ein profitorientiertes Wirtschaftssystem. Dies macht die Herstellung von Impfstoffen, insbesondere mitten in einer Pandemie, für Anleger nicht attraktiv. Denn der Forschungs- und Entwicklungsprozess ist ziemlich lang und bietet nur geringe Chancen auf einen wirksamen Impfstoff.

Bild: UNICEF Ethiopia


Ärmere Nationen brauchen große Vorräte, können sich aber keinen teuren Impfstoff leisten. Ebenso müssen Impfstoffe normalerweise nur ein- oder zweimal (im Leben) verabreicht werden. Medikamente, die tägliche Dosen benötigen und in wohlhabenderen Ländern gefragt sind, sind größere Kassenschlager. Auf der anderen Seite deutet der Markt für Grippeschutzimpfungen, der einen Wert von mehreren Milliarden Dollar pro Jahr hat, darauf hin, dass Covid-19 wie die Grippe präsent bleiben wird und jährliche Auffrischungsimpfungen erfordert. Dies könnte für Unternehmen, welche die effektivsten und kostengünstigsten Produkte entwickeln, rentabel sein.

Als das Ausmaß der durch das Coronavirus ausgelösten Krise klar wurde, begannen die Regierungen, den großen Pharmaunternehmen Geld hinter her zu werfen, um die Entwicklung von Impfstoffen zu erleichtern. Diese Unternehmen haben Milliarden von Steuergeldern erhalten. Aber jetzt haben sie das ausschließliche Recht, von den Ergebnissen zu profitieren! Diese Impfstoffe werden nicht nur mit Gewinn verkauft, sondern auch an die Staaten zurückverkauft, die sie ursprünglich finanziert haben - wobei sich die Regierungen der USA, Großbritanniens und der EU hunderte Millionen Dosen sichern. Dies ist die Natur der privaten Arzneimittelproduktionen im Kapitalismus: Sie ist nicht innovativ, sondern parasitär. Das Risiko wird sozialisiert und der Gewinn privatisiert. Das darf nicht überraschen. Es wäre ungewöhnlich, wenn ein Unternehmen eine Forschung subventionieren wollte, die kein bestimmtes Ergebnis zur Folge hat. Die Grundlagenforschung, die letztendlich eine nicht rückzahlbare und langfristige Forschung ist, wurde immer an der Universität und in Forschungsinstituten mit öffentlichen Geldern durchgeführt.

Zum Beispiel hat Moderna, ein kleines Biotechnologieunternehmen, welches seit Jahren an der Technologie seines bahnbrechenden RNA-Impfstoffes arbeitet, fast 2 Milliarden Euro an staatlichen Mitteln erhalten und fordert einen Preis von 37 US-Dollar pro Dosis. Ein Unternehmen wie AstraZeneca, ein Biotech-Unternehmen mit Sitz an der Universität Oxford, hat sich verpflichtet den Impfstoff zum Selbstkostenpreis von 5,02 € pro Dosis zu verkaufen. Es hat dafür allerdings eine Finanzierung von 9 Milliarden Euro erhalten! Übrigens ist kürzlich bekannt geworden, dass Südafrika für denselben Impfstoff mehr als das Doppelte des EU-Preises zahlen wird, und wir sind überzeugt, dass dies der erste Fall einer langen Liste von Preisdifferenzen sein wird.

Warum wir eine Planwirtschaft brauchen

Eine Regierung mit einer Planwirtschaft könnte die gesamte Impfforschung und -produktion organisieren und zentralisieren. Dies geht mit der vollständigen Abschaffung des Patentrechts einher. Wie viel schneller und effizienter hätten wir sein können, wenn alle Forscher zusammengearbeitet und alle ihre Daten offen geteilt hätten, anstatt in verschiedenen Unternehmen bei null zu beginnen?

Ein weiterer Punkt betrifft das Verhältnis zwischen Produktivität und Rentabilität. Die Unternehmen, welche den Impfstoff bereits herstellen können, werden nicht viel mehr Maschinen kaufen, um schneller zu produzieren. Da dies der Gewinngenerierung dient, müssen die Ausgaben niedriger als die Einnahmen gehalten werden. Zu viele Maschinen zu kaufen bedeutet, zu viel Geld für etwas auszugeben, das bald unbrauchbar wird, insbesondere wenn sie „zu schnell“ produzieren würden. Die Produktion läuft also deshalb so langsam, weil die Pharmaunternehmen einen möglichst hohen Gewinn sicherstellen wollen.

Eine Planwirtschaft würde es ermöglichen, nicht wesentliche Dienstleistungen vorübergehend stillzulegen, ohne die wirtschaftlichen Folgen fürchten zu müssen. In einer sozialistischen Gesellschaft geht es nur um Ressourcen und deren Verteilung auf der Grundlage der Bedürfnisse. Es versteht sich von selbst, dass es in Bezug auf Ethnie, Herkunft, Religion und Wohlstand keinerlei Unterschiede geben und jeder eine Dosis des Impfstoffs erhalten würde, sobald er verfügbar wäre. Es ist ein Skandal, dass die ärmsten Länder, genau diejenigen, in denen der Impfstoff aufgrund des Mangels an medizinischer Versorgung mehr benötigt wird, ihn später erhalten werden. Schließe dich uns an und kämpfe, damit so etwas nie wieder passiert!

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