Kategorie: Kultur

DFL-Investorendeal: Der Fußball gehört uns!

Nun ist es endlich geschehen. Der Antrag der DFL über einen Investoren-Einstieg in die Bundesliga ist angenommen. Die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga stimmten ihm mit 24 Ja-Stimmen zu.

Wikimedia Commons / Werner100359


Die DFL verspricht sich vom Deal mit einem Investor knapp 1 Milliarden Euro, die in die bessere Vermarktung der Bundesliga im Ausland gesteckt werden sollen. Ein Teil davon soll direkt an die Klubs gehen, doch wie dies verteilt werden soll ist noch völlig unklar.

 Im Gegenzug dafür sollen bis zu acht Prozent der Medienrechts-Erlöse für die kommenden 20 Jahre an den neuen Investor abgetreten werden. Zusätzlich stehen auch Vorschläge wie ein Sponsorenname für die Liga im Raum, ähnlich der französischen Ligue 1 Uber Eats. Zwar wird von Seiten der DFL gesagt, dass ein möglicher Investor keinen Einfluss auf die Ansetzung der Spiele haben wird, doch sind eine weitere Zerstückelung des Spieltages sowie mögliche Spielansetzungen im Ausland sicher kein rotes Tuch mehr, um die Bundesliga noch besser für ein ausländisches Publikum zu vermarkten.

Die Befürworter dieses Deals versprechen sich durch die bessere Auslandsvermarktung gesteigerte Einnahmen für alle Vereine und so eine spannendere Liga. Doch müssen wir uns nichts vormachen. Ein solcher Deal wird nur den bereits großen und erfolgreichen Vereinen nützen. Denn welche Vereine sind für ein internationales Publikum interessant? Es sind nicht Bochum, Darmstadt oder Fürth, es sind die bereits großen Vereine, allen voran Bayern, Dortmund und Leipzig, die den Großteil der Mehreinnahmen erhalten werden. Die Schere zwischen den großen und kleinen Vereinen wird nur noch weiter wachsen. Reiche Vereine werden ein Vielfaches dessen ausgeben, was ärmere sich leisten können. Der sportliche Abstand zwischen Tabellenspitze und Rest der Liga wächst und die Liga wird langweilig.

Der Einstieg eines Investors ist der nächste Schritt in der Kommerzialisierung des Fußballs. „The beautiful game“ ist für die Kapitalisten schon lange mehr als nur ein Sport. Er ist für sie nur eine weitere Möglichkeit ihre Gewinne zu maximieren. Und so kaufen sich Unternehmen und Staaten gleich ganze Vereine, welche sie mit Millionen zum sportlichen Erfolg peitschen. In Deutschland ist es Red Bull Leipzig, in Frankreich Paris Saint-Germain und in England fast jeder erstklassige Klub. Eingetragene Vereine werden zu GmbHs und sind nichts mehr als reine Gelddruckmaschinen für ihre Besitzer und Investoren. Millionen von Euros, welche nur auf dem Papier existieren, werden zwischen Klubs hin und her geschoben. Vereine nehmen Schulden auf um Spieler auf Pump zu kaufen, mit der Hoffnung schnell zu sportlichem Erfolg zu kommen und mehr Einnahmen generieren zu können. Das Ergebnis sind ein Haufen an verschuldeten Vereinen und eine riesige Finanzblase um sie, welche nur ein Ereignis, eine Enthüllung oder einen insolventen Klub benötigt um zu Platzen und einen Großteil der europäischen Fußball-Elite mit sich in den Abgrund zu reißen.

Wo die Kommerzialisierung Halt macht, können wir nicht wissen. Eines ist jedoch klar, mit dem Investoren-Deal ist eine Linie überschritten, die nie hätte überschritten werden dürfen. Nun ist nichts mehr undenkbar. Und das bedeutet auch, dass die 50+1 Regel, die besagt, dass die Mitglieder der Vereine immer 51% der Stimmrechte behalten müssen, nun nicht mehr unantastbar ist. Sie verhinderte bis jetzt den großflächigen Einstieg von Investoren in die Vereine der deutschen Ligen. Doch schon lange arbeiten Teile der Vereine auf eine Lockerung dieser Regel hin, um Investoren auch direkt in die Vereine einzubinden. Dies wäre der schlussendliche Todesstoß für den deutschen Fußball, seine Tradition und seine (Fan-)Kultur.

So weit dürfen wir es als Fans keinesfalls kommen lassen. Wir müssen gegen die Kommerzialisierung arbeiten und für den Sport als Sport einstehen. Und dies geht nur mit konsequenter und radikaler antikapitalistischer Politik. Erst wenn das System, das den Drang zur Profitmaximierung überhaupt erst schafft, verschwindet, kann der Fußball wieder zu dem Arbeitersport werden, der er einst war. Erst wenn die Kapitalisten aus den Vereinen verschwinden, können wir sie als Mitglieder wieder vollkommen selbstbestimmt führen. Daher schließe dich der International Marxist Tendency an und kämpfe mit uns für den Sturz des Kapitalismus und für die sozialistische Revolution!

 

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