Der Prozess der bolivarischen Revolution hat für die arbeitende Klasse und die ärmeren Bevölkerungsschichten große Errungenschaften gebracht, die es zu verteidigen gilt. Doch die Revolution kann nicht auf halbem Wege stehen bleiben.
Die venezolanische Oligarchie hat sich mit diesem Prozess nie abgefunden und setzt jetzt mehr denn je auf einen Sturz der sozialistischen Regierung unter Präsident Maduro. Damit wären alle Errungenschaften bedroht. Gezielter faschistischer Alltagsterror soll nach der Kalkulation der Oligarchie und ihrer politischen Vertreter dabei die Lage weiter destabilisieren und den Ruf nach einem Eingreifen in- und ausländischer Militärs aufkommen lassen. Ein Großteil der deutschen und westlichen Medien übernimmt - ungeprüft oder auch wider besseres Wissen - die offenkundigen Propagandalügen der venezolanischen Rechten. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass wir uns solidarisch zeigen und wissen, auf welcher Seite der Barrikaden wir stehen.
So war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns am 12. Mai 2017 in den Mittagsstunden an einer Solidaritätsaktion vor dem venezolanischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main beteiligten. Anlass war eine angemeldete Kundgebung von Anhängern der venezolanischen Rechten an Ort und Stelle. Die "Contras" hatten 50 Personen angemeldet - am Ende kamen 15. Auf unserer Seite waren es etwa doppelt so viele, die sich zumindest zeitweilig bei unserer Kundgebung einfanden.
Unsere Aktion und andere Aktivitäten der Solidaritätsbewegung europaweit haben eine regelrechte Hasskampagne der "Contras" in sozialen Netzwerken ausgelöst. So veröffentlichten sie etwa gezielt Name und Anschrift venezolanischer Diplomaten und ihrer Kinder und sprachen schriftlich Gewaltandrohungen aus. Jetzt sind auch die funke-Redaktion und Hands off Venezuela in Deutschland in ihr Visier geraten und Zielscheibe von Drohungen geworden. Dabei kündigte der Cheforganisator der venezolanischen "Contras" für Deutschland uns eine Tracht Prügel an und behauptete wahrheitswidrig, wir hätten für unsere Solidaritätsaktionen Geld von der venezolanischen Botschaft erhalten.
Diese dreiste Lüge ist vielleicht ein Hinweis darauf, wie diese Rechtsopposition tickt. Diese Herrschaften können sich offenbar nicht vorstellen, dass es Menschen wie uns gibt, die ohne Geld und ohne Zwang für ihre Überzeugung auf die Straße gehen. Seit 14 Jahren erhalten wir für unsere Solidaritätsarbeit keinen Cent von der venezolanischen Regierung. Wir wollen auch nicht abhängig sein. Unsere Motivation und Triebfeder ist die internationale Solidarität! Dabei wird es auch bleiben. Wer im Stich lässt seinesgleichen, lässt ja nur sich selbst im Stich, heißt es in Bertolt Brechts Solidaritätslied!
Faschistische Methoden und Androhungen werden uns nicht einschüchtern und zum Schweigen bringen. Wir werden uns zu schützen wissen und werden jetzt erst recht unsere Informations- und Solidaritätsarbeit fortsetzen! Unterstützt uns dabei mit Spenden und tatkräftiger Mitarbeit in der Solidaritätskampagne "Hands off Venezuela" und in der IMT! Hoch die internationale Solidarität!
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