- Rosa Luxemburg (1871 in Polen geboren, 1919 in Berlin ermordet).
- Frau, Jüdin, Ausländerin, Revolutionärin, Körperbehinderung – ein Leben lang für die Unterdrückten und die Überwindung des Kapitalismus gekämpft. Dafür immer wieder verfolgt, inhaftiert und schließlich brutal ermordet.
- Schon als Schülerin gegen die herrschenden Verhältnisse, Mitbegründerin der sozialistischen Arbeiterbewegung und Untergrundarbeit.
- 1889 Flucht nach Zürich, Studium, Doktorarbeit über industrielle Entwicklung Polens.
- Kontakt zu anderen Exil-Revolutionären, ab 1894 enge Freundschaft mit Leo Jogiches.
- 1896 Umzug nach Deutschland. Engagement in der Sozialdemokratie als Dozentin, Autorin, Rednerin.
- Mischt sich in die innerparteilichen Debatten ein, verfasst 1899 „Sozialreform oder Revolution“ gegen die Theorien von Eduard Bernstein. Markante Schriften und Reden zum Thema Massenstreik/Generalstreik sowie Imperialismus und Krieg. Im Film der Mannheimer Parteitag 1906.
- Sie wird faktisch zur Sprecherin der linken, revolutionären Flügels der Sozialdemokratie – zusammen mit Karl Liebknecht (Gründer der sozialistischen Jugendbewegung), Clara Zetkin (Gründerin der proletarischen Frauenbewegung, später KPD) und Paul Levi. Das „Zentrum“ der Partei wird verkörpert durch August Bebel (gestorben 1913) und Karl Kautsky, mit dem sie sich 1910 überwirft. Den rechten, revisionistischen Flügel repräsentieren Eduard Bernstein und Ignaz Auer.
- Freundschaft mit Luise Kautsky, Zetkins Sohn Kostja und Sonja Liebknecht.
- Engagement auch in der Sozialistischen Internationale. Im Film eine Konferenz in Brüssel kurz vor Kriegsausbruch 1914.
- 1913 Auftritt in Frankfurt am Main und flammender Appell zum Widerstand gegen den drohenden Krieg. Dafür Anklage, Gerichtsprozess, Verurteilung. Verteidigungsrede. In der Basaltstraße 23 in Frankfurt-Bockenheim erinnert heute eine Gedenktafel an die Veranstaltung.
- Im August 1914 beginnt der Weltkrieg. SPD-Reichstagsfraktion stimmt für Kriegskredite.
- Weltkrieg als Grundlage für die Spaltung >> SPD, USPD, Spartakusbund/KPD.
- Rosa verbringt die Kriegsjahre überwiegend im Gefängnis.
- November 1918: Revolution, Ende der Monarchie und des Krieges, Hoffnung auf radikalen Neuanfang. Rückkehr aus dem Gefängnis in Breslau nach Berlin. Mit Liebknecht, Jogiches und Levi Gründung der Tageszeitung Rote Fahne. Spartakusbund ruft auf zur Gründung der KPD (Silvester 1918).
- SPD-Führung verbündet sich mit reaktionären Soldaten (Freikorps) zur Niederschlagung der Revolution. Plakate in Berlin fordern: „Tötet Liebknecht!“. Pogromstimmung in Berlin.
- Am 15. Januar 1919 werden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von der Gardekavallerie-Schützendivision festgenommen und ermordet.
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