Hessen hat gewählt. Gebannt haben am Sonntag viele auf die Landtagswahl vom 28. Oktober im 6,2 Millionen-Land zwischen Weser, Werra, Rhein und Neckar geblickt. Und wie schon in Bayern zwei Wochen zuvor war auch diese Wahl eine klare Absage an die im Bund regierende „Große Koalition“.
„Sauregurkenzeit“ oder „Sommerloch“ hieß früher jene nachrichtenarme Zeit im Hochsommer, in der die Politik eine Sommerpause einlegte und die Medien aus Mangel an spannenden Ereignissen mit belanglosen, nebensächlichen und kuriosen Meldungen gefüllt wurden.
Während ganz Deutschland gespannt auf die Bayernwahl Mitte Oktober blickt, gerät vielen eine weitere Landtagswahl in diesem Jahr bisher aus den Augen: Am 28. Oktober, nur zwei Wochen nach Bayern, findet die Landtagswahl in Hessen statt. Was erwartet uns im Wahlkampf und danach?
Was hat sich in nun fast 30 Jahren nach der „Wende“ für die Ostdeutschen geändert? Die Probleme in Ostdeutschland sind nicht von Zauberhand entstanden, so dass sie nicht zu erklären wären. Sie entspringen der Logik und den Notwendigkeiten des Kapitalismus und des bürgerlichen Staates.
Bundesweit und international blicken in diesen Tagen viele arbeitende Menschen, Gewerkschafter, Jugendliche, Antifaschisten und linke Aktivisten nach Sachsen und fragen sich, ob die in den letzten Tagen sichtbare Welle rechter Gewalt nur die Spitze des Eisbergs ist, der ein noch größerer Sturm folgen wird.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht auch in Deutschland immer weiter auf und ist mittlerweile so groß wie 1913. Während die DAX-Konzerne 2017 einen Rekordgewinn von 133 Milliarden Euro verzeichneten und Dividenden in Höhe von rund 37 Milliarden an ihre Aktionäre ausschütteten, haben die unteren 40 Prozent der Lohnabhängigen real weniger als vor 20 Jahren im Geldbeutel.
Das verkorkste „Sommermärchen 2018“ der Fußball-Nationalmannschaft in schwülen Junitagen war kurz und fand ein jähes Ende. Doch Jogi Löw, der anfänglich noch mit der vermeintlichen Topform seiner Elf geprahlt und vor dem Anpfiff gegen Mexiko einen haushohen 5:0-Sieg in Aussicht gestellt hatte, fällt auch nach dem Debakel weich.