Das größte Land Südamerikas mit 200 Millionen Einwohnern ist seit langem in den Schlagzeilen wegen der Protestbewegung gegen schlechte Lebensbedingungen trotz des Reichtums im Lande und der mindestens zehn Milliarden Euro Ausgaben für die am Sonntag zu Ende gehende FIFA-Fußball-WM.
Brasilien wird derzeit von der größten Protestbewegung seit 20 Jahren erschüttert. Dabei begann alles mit einer kleinen Demonstration gegen eine Erhöhung der Ticketpreise für öffentliche Verkehrsmittel in Sao Paulo. Am 20. Juni waren landesweit eine Million Menschen auf der Straße und feierten ihren Sieg im Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen, die in mehreren Städten aufgrund massiven Widerstandes zurückgenommen werden mussten.
Am 14. April hat der Kandidat der bolivarischen Bewegung, Nicolas Maduro, die Präsidentschaftswahlen in Venezuela gewonnen. Doch die USA und die EU, die im Namen von Außenkommissarin Lady Ashton spricht, wollen dieses Ergebnis nicht oder zumindest nicht vorbehaltlos akzeptieren. Sie machen sich damit zu Komplizen und Akteuren in einem Destabilisierungsszenario, dass dieser Tage Venezuela mit blankem faschistischem Terror überzieht. Einmal mehr tritt die Revolution an, um ihre sozialen und politischen Errungenschaften zu verteidigen.
Hugo Chávez ist tot. Die Sache der Freiheit, des Sozialismus und der Menschheit hat einen mutigen Vorkämpfer verloren. Er verstarb am Dienstag, 5. März, um 16.25 Uhr Ortszeit. Dies gab Vizepräsident Nicolás Maduro bekannt. Der verstorbene Staatspräsident war erst 58 Jahre alt und regierte 14 Jahre lang. Seit über zwei Jahren hatte er gegen den Krebs gekämpft, aber die Nachricht von seinem Ableben wirkte dennoch wie ein Schock.
Der folgende Artikel wurde Ende Januar verfasst, als Chávez schon in einem sehr kritischen Zustand war und die Opposition in Venezuela diese Situation bereits zu ihren Gunsten zu nutzen versuchte. Mit dem Tod von Präsident Chávez stellt sich die Frage der Zukunft der Revolution nun ganz aktuell.
Unmittelbar vor der US-Präsidentschaftswahl besuchte Robert Davidson von der US-amerikanischen Workers' International League (WIL) unsere Redaktion und berichtete über die aktuelle Lage in den USA. Hier eine Zusammenfassung:
Venezuelas Präsident Hugo Chávez ist mit rund 55 Prozent Stimmenanteil als klarer Sieger aus der Präsidentschaftswahl in Venezuela hervorgegangen. Sein Gegenkandidat Henrique Capriles, der Favorit der Oberschicht, der Rechten und des Imperialismus, errang rund 45 Prozent. Mit diesem Sieg für die Bolivarische Revolution sind die Chancen für einen entschlossenen Übergang in Richtung Sozialismus gestiegen. Sie dürfen aber nicht verspielt werden.
Luis Britto García, 1940 in Caracas geboren, zählt zu den bedeutenden venezolanischen Intellektuellen seiner Generation. Der Professor für Recht an der Zentraluniversität von Caracas kann auch als Erzähler, Essayist, Dramaturg und Drehbuchautor auf ein literarisches Werk von mehr als 60 Titeln zurückblicken. Im folgenden Interview spricht er über die Entwicklung der bolivarianischen Bewegung in Venezuela.
Im Kontext der globalen Wirtschaftskrise entstehen weltweit Bewegungen, die sich gegen die zunehmende Verschlechterung der Lebensbedingungen wehren. Selbst in der kanadischen Provinz Québec finden – von den hiesigen Medien weitgehend ignoriert – riesige Uniproteste statt.