Die Wirtschaftskrise hat auch Frankreich längst erreicht: massiver Stellenabbau, Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse und Arbeitszeitverlängerungen im privaten Sektor lassen nicht nur die Prognosen für den Anstieg der Arbeitslosigkeit um +500.000 steigen, sondern erhöhen auch enorm den Druck auf alle (noch) Beschäftigten. Und auch im öffentlichen Sektor wird das Klima rauer: Einsparungen im Gesundheits-, im Bildungs- und im Verkehrswesen usw. stehen auf der Tagesordnung. Reformen über Reformen sollen dazu beitragen, die öffentlichen Kosten zu senken und die Befriedigung gesamtgesellschaftlicher Bedürfnisse unter dem Dogma der Krisenbewältigung gegenüber den Bedürfnissen der Wirtschaft hintan zu stellen.
Wir führten vor kurzem in Barcelona im Rahmen der Sommerschulung der International Marxist Tendency (IMT) ein Interview mit Alessandro Giardiello, Alessio Marconi und Jacopo Esteban Renda. Alessandro Giardiello ist Verantwortlicher der Abteilung „Soziale Verankerung“ in der RC (Rifondazione Comunista), Alessio Marconi ist Sprecher der CSP-CSU (Schüler- und Studierendengruppe) und Jacopo Esteban Renda ist Mitglied des Comitato Politico Nazionale der RC.
Angesichts der extrem militanten Proteste von ArbeiterInnen gegen Stellenabbau und Werksschließungen analysiert Jérôme Métellus von unserer Schwesterzeitung La Riposte die Perspektiven des Klassenkampfs in Frankreich.
Wir dokumentieren zum 10. Jahrestag des Krieges gegen Jugoslawien einen Artikel aus dem Funken Nr. 24 (Sommer 1999). Die NATO flog wochenlang tagtäglich hunderte Einsätze gegen Jugoslawien und ließ dabei ein unvorstellbares Ausmaß der Verwüstung zurück, was unter dem Banner der Verteidigung der Menschenrechte der Kosovo-AlbanerInnen und der Verhinderung „humanitären Elends“ geschah. Die selbsternannte „internationale Staatengemeinschaft“ nimmt sich auf diese Weise gemäß neuer NATO-Strategie das Recht heraus, auch künftig für „Ruhe und Ordnung“ zu sorgen. Was sind aber die wahren Ursachen und Wurzeln der Krise auf dem Balkan?
Wenn jemand vor einigen Jahren behauptet hätte, Irland würde eine tiefe Rezession bevorstehen, die Glasfabrik Waterford Crystal würde von den ArbeiterInnen besetzt und die irische Labour Party würde bei den Meinungsumfragen vor der regierenden Fianna Fáil liegen und wir würden uns am Vorabend eines eintägigen Generalstreiks befinden, hätte man uns gesagt, geht nach Hause und füllt etwas Wasser in Eure Gläser, um den Whisky hinunterzukippen. Das ganze Land boomte, überall wurden neue Häuser und Autobahnen gebaut und Tausende Menschen kamen nach Irland zurück, um am wirtschaftlichen Aufschwung teilzuhaben.
Im Rahmen eines Treffens von VertreterInnen der Internationalen Marxistischen Tendenz (IMT) führten wir mit Barbara Areal (Redaktion „ElMilitante“) ein Gespräch über die Arbeit der spanischen MarxistInnen in den Gewerkschaften und über die Rolle der Schülergewerkschaft SE. Die SE hat seit den 1980er Jahren zahlreiche Streikbewegungen an Schulen und Hochschulen initiiert. Sie pflegt eine enge Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Elternverbänden.
Die weltweite kapitalistische Krise hat besondere Auswirkungen auf Spanien. Alle Zahlen weisen darauf hin, dass wir uns auf eine Rezession zu bewegen. Das Bruttoinlandsprodukt, das 2007 um 3% stieg, wies 2008 einen kläglichen Wert von 1,2 % auf, es stieg im dritten Quartal lediglich um 0,2% und fiel im letzten um 1%. Die Rezession wird höchstwahrscheinlich äußerst tief und langwierig sein.
Italien ist derzeit geprägt vom Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaftskrise, dem Rechtsruck der Regierung, der Krise des Reformismus, einer Spaltung der Gewerkschaftsbürokratie und dem Aufstieg der Arbeiterbewegung. Diese Mischung könnte sich schon in naher Zukunft als höchst explosiv erweisen und die italienische Gesellschaft von Grund auf erschüttern.
Interview mit Alessandro Giardiello von der marxistischen Strömung Falce Martello in Italien über seine Arbeit in der kommunistischen Bewegung und den Zustand der italienischen Arbeiterbewegung.
Hochrangige britische Polizeibeamte zeigen sich besorgt darüber, dass sich der Zorn der Menschen auf den Straßen entladen könnte. Polizeipräsident David Hartshorn, der Leiter der Abteilung für öffentliche Ordnung bei der Londoner Metropolitan Police und einer der höchstrangigsten Polizisten im Lande, sprach in einem Interview mit The Guardian von der Möglichkeit, dass es zu Aufständen kommen könnte, die im Laufe des Jahres ausbrechen, weil immer mehr Leute ihre Arbeit, ihre Häuser und Ersparnisse verlieren und so zu „Mitläufern“ bei einer Welle von gewalttätigen Massenprotesten werden.