Griechenland steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Depression. Seit fünf Jahren schrumpft die Wirtschaft. Reihenweise schließen Geschäfte, weil die Menschen gezwungen sind den Gürtel enger zu schnallen, um überleben zu können. Auf den Straßen sieht man immer häufiger Arme, die im Müll nach Essensresten suchen.
Das krisengeschüttelte Griechenland befindet sich in einer vorrevolutionären Situation. Am 12. Februar demonstrierten Hunderttausende in ganz Griechenland gegen die reaktionäre Sparpolitik, die dem Land von der Troika (EU, EZB, IWF) aufgezwungen wird.
Unter diesem Titel fand eine Veranstaltung des Funken und der Stadtteilgruppe DIE LINKE.Wiesbaden-Westend im Georg-Buch-Haus in Wiesbaden statt, die von rund zwanzig Interessierten jeglichen Alters besucht wurde. Der Genosse Miodrag Mijatovic aus Belgrad, ein Sprecher der Initiative gegen den NATO-Beitritt Serbiens, berichtete über die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Serbien nach dem Zerfall Jugoslawiens.
Aktuelle Berichte über die soziale Lage in Griechenland erinnern an Zustände in der sogenannten „Dritten Welt“. Einige Beispiele über die barbarische neue Normalität.
Die über Europa und die Weltwirtschaft hereinbrechende Krise weckt bei Millionen Menschen Unbehagen, Existenzängste und das Gefühl einer tiefen Verunsicherung. Was uns als „Euro-Krise“ verkauft wird, ist aber in Wirklichkeit Ausdruck einer tiefen Krise der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.
Terminhinweis: Ein serbischer Sozialist berichtet über den vergangenen NATO-Krieg gegen Jugoslawien und über die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage in Serbien.Brennende Autos, eingeschlagene Schaufenster, verwüstete Banken – in Griechenland und Italien gehört Gewalt längst zur Begleitmusik der Massenproteste gegen die Krise. Am 15. Oktober demonstrierten weltweit Hunderttausende Menschen gegen die „Gier der Banken und Konzerne“ und gegen Sparpakete. Die größte Demo fand in Rom statt, wo über 300.000 auf die Straße gingen. Für die Mehrheit der TeilnehmerInnen war klar, dass es sich dabei um keinen Demo-Spaziergang handelt, sondern dass ihr Protest im Zeichen einer neuen Militanz und Radikalität stehen müsse.
Die Staatsschuldenkrise in Europa spitzt sich immer mehr zu und unter diesen Bedingungen hat der bürgerliche Parlamentarismus ausgedient. Am Zug sind “Expertenregierungen”, die das Programm der Finanzmärkte ausführen.
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine griechische Tragödie. Die handelnden Personen geraten durch die Macht der Ereignisse in eine ausweglose Lage. Sie gehen – die Leserin weiß es von Anfang an – zwangsläufig ihrem Untergang entgegen. Und in der Tat: Egal, was die Bürgerlichen und ihre Regierungen heute gegen die Euro-Krise tun, sie tun das Falsche. Bereits im Mai 2010 hat das Euro-Projekt kurz vor dem Zusammenbruch gestanden.
Wir stehen vor einer Neuauflage der Wirtschaftskrise, die alles in den Schatten stellen wird. Ihr höchster Ausdruck ist das enorme Niveau der Verschuldung. Den Ernst der Lage hat die herrschende Klasse mittlerweile erkannt. Doch was ist die Ursache für diese „systemische Krise“ (EZB-Chef Trichet)?