Im Rahmen eines Treffens von VertreterInnen der Internationalen Marxistischen Tendenz (IMT) führten wir mit Barbara Areal (Redaktion „ElMilitante“) ein Gespräch über die Arbeit der spanischen MarxistInnen in den Gewerkschaften und über die Rolle der Schülergewerkschaft SE. Die SE hat seit den 1980er Jahren zahlreiche Streikbewegungen an Schulen und Hochschulen initiiert. Sie pflegt eine enge Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Elternverbänden.
Die weltweite kapitalistische Krise hat besondere Auswirkungen auf Spanien. Alle Zahlen weisen darauf hin, dass wir uns auf eine Rezession zu bewegen. Das Bruttoinlandsprodukt, das 2007 um 3% stieg, wies 2008 einen kläglichen Wert von 1,2 % auf, es stieg im dritten Quartal lediglich um 0,2% und fiel im letzten um 1%. Die Rezession wird höchstwahrscheinlich äußerst tief und langwierig sein.
Italien ist derzeit geprägt vom Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaftskrise, dem Rechtsruck der Regierung, der Krise des Reformismus, einer Spaltung der Gewerkschaftsbürokratie und dem Aufstieg der Arbeiterbewegung. Diese Mischung könnte sich schon in naher Zukunft als höchst explosiv erweisen und die italienische Gesellschaft von Grund auf erschüttern.
Interview mit Alessandro Giardiello von der marxistischen Strömung Falce Martello in Italien über seine Arbeit in der kommunistischen Bewegung und den Zustand der italienischen Arbeiterbewegung.
Hochrangige britische Polizeibeamte zeigen sich besorgt darüber, dass sich der Zorn der Menschen auf den Straßen entladen könnte. Polizeipräsident David Hartshorn, der Leiter der Abteilung für öffentliche Ordnung bei der Londoner Metropolitan Police und einer der höchstrangigsten Polizisten im Lande, sprach in einem Interview mit The Guardian von der Möglichkeit, dass es zu Aufständen kommen könnte, die im Laufe des Jahres ausbrechen, weil immer mehr Leute ihre Arbeit, ihre Häuser und Ersparnisse verlieren und so zu „Mitläufern“ bei einer Welle von gewalttätigen Massenprotesten werden.
Island steht durch die internationale Finanzkrise vor dem wirtschaftlichen Abgrund. Nach tagelangen Demonstrationen in der Hauptstadt Reykjavik ist nun die Koalitionsregierung bestehend aus der konservativen Unabhängigkeitspartei und der Samfylkingin (Sozialdemokratie) zurückgetreten.
Die Krise in Osteuropa droht auch österreichische Konzerne in die Tiefe zu reißen. Besonders anfällig sind die Banken. Die kapitalistische Restauration Osteuropas schuf neue Investitionsfelder für die westlichen Industriestaaten. Vor allem osteuropäische Banken, Versicherungs- gesellschaften und Telekommunikationsunternehmen befinden sich mittlerweile fast ausschließlich in den Händen von österreichischen oder deutschen Investoren.
Am 20. Dezember wurde das Büro von Tiresias, einer Kreditanstalt im Zentrum von Athen, im Zuge eines gewaltsamen Zusammenstoßes zwischen der Polizei und einer Gruppe von Anarchisten in Brand gesteckt. Am darauf folgenden Morgen erzählte mir mein Taxifahrer von diesem Vorfall. Sein Kommentar war: „Sie haben es leider nicht geschafft, das ganze Gebäude niederzubrennen, weil das wenigstens den Rest von uns vor diesen Haien gerettet.“ Am Tag darauf nahm ich ebenfalls ein Taxi auf dem Weg zum Flughafen. Als der Fahrer an einer Häuserwand ein Graffiti mit dem Schriftzug „Aufstand“ erblickte, meinte er, dass wir genau das brauchen würden.
Marcel Bathis, Betriebsrat und Vertrauensleute-Sprecher bei der Frankfurter Rundschau
Seit Tagen gehen Bilder aus Griechenland um die Welt, die ein Land in Aufruhr zeigen und einen Staatsapparat, der die Lage nicht mehr im Griff hat, weil die herrschende Klasse sehr wohl weiß, dass ein härteres Durchgreifen eine noch härtere Gegenreaktion provozieren würde. Ein Gastbeitrag.
Alan Woods beleuchtet die Auswirkungen des Kriegs in Georgien auf die internationalen Beziehungen (September 2008). Bild: Georgiens Präsident Saakaschwili.