Brennende Autos, eingeschlagene Schaufenster, verwüstete Banken – in Griechenland und Italien gehört Gewalt längst zur Begleitmusik der Massenproteste gegen die Krise. Am 15. Oktober demonstrierten weltweit Hunderttausende Menschen gegen die „Gier der Banken und Konzerne“ und gegen Sparpakete. Die größte Demo fand in Rom statt, wo über 300.000 auf die Straße gingen. Für die Mehrheit der TeilnehmerInnen war klar, dass es sich dabei um keinen Demo-Spaziergang handelt, sondern dass ihr Protest im Zeichen einer neuen Militanz und Radikalität stehen müsse.
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine griechische Tragödie. Die handelnden Personen geraten durch die Macht der Ereignisse in eine ausweglose Lage. Sie gehen – die Leserin weiß es von Anfang an – zwangsläufig ihrem Untergang entgegen. Und in der Tat: Egal, was die Bürgerlichen und ihre Regierungen heute gegen die Euro-Krise tun, sie tun das Falsche. Bereits im Mai 2010 hat das Euro-Projekt kurz vor dem Zusammenbruch gestanden.
Wir stehen vor einer Neuauflage der Wirtschaftskrise, die alles in den Schatten stellen wird. Ihr höchster Ausdruck ist das enorme Niveau der Verschuldung. Den Ernst der Lage hat die herrschende Klasse mittlerweile erkannt. Doch was ist die Ursache für diese „systemische Krise“ (EZB-Chef Trichet)?