Bei einer Veranstaltung anläßlich der Feiern zum Wahlsieg hielt Venezuelas Präsident Hugo Chávez am 15. Dezember im Teresa Carreño Theater in Caracas eine wichtige Rede über die neue Stufe, die die bolivarische Revolution nun erreicht habe. Die gesamte Rede richtete sich gegen den rechten Flügel der bolivarischen Bewegung, der in den vorangegangenen beiden Wochen für eine Zusammenarbeit mit der Opposition argumentiert hatte. Die Rede wurde enthusiastisch von Tausenden revolutionären AktivistInnen im Theater und Hunderttausenden Menschen im nationalen Fernsehen verfolgt.
Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt, doch eines steht bereits fest. Hugo Chávez wurde mit rund 60% der Stimmen wieder zum Präsidenten gewählt. Die rechte Opposition von Washingtons Gnaden musste ihre Niederlage eingestehen. Was bedeutet dieses Wahlergebnis? Noch in der Wahlnacht hielt Chávez in Caracas vor Hunderttausenden seine Siegesrede. Die Massenveranstaltung begann mit dem Absingen der Nationalhymne "Gloria al bravo pueblo". Als das Lied zu Ende war, rief Chávez der Menge zu "Es lebe die sozialistische Revolution!", worauf die Masse mit dem aus den Putschtagen des April 2002 stammenden Spruch "Uh Ah Chávez no se va" und "Sieg des Volkes" antworteten.
Man kann die Macht der Arbeiterklasse vom ersten Moment an förmlich riechen, an dem man die Anlagen von Sanitarios Maracay betritt. Die Fabrik wurde erst vor einigen Tagen von den ArbeiterInnen übernommen, als Reaktion auf die Ankündigung des Unternehmers, er werde die Fabrik schließen.
Interview mit Wanderci Silva Bueno, Repräsentant des besetzten brasilianischen Betriebes CIPLA in Venezuela - geführt beim Treffen der besetzten Betriebe in Joinville, Brasilien.
Am 14. Dezember, genau einen Monat nach der Besetzung der Keramikfabrik Sanitarios Maracay, organisierte die Belegschaft der Fabrik gemeinsam mit der FRETECO und der Unterstützung des Gewerkschaftsdachverbandes UNT die größte Demonstration für die Verstaatlichung unter Arbeiterkontrolle in der Geschichte Venezuelas. An die 1000 Demonstranten versammelten sich am Vormittag in Caracas, um gemeinsam am Parlament vorbei zum Präsidentenpalast Miraflores zu marschieren. Ein Bericht von unserem Lateinamerika-Korrespondenten Emanuel Tomaselli.
Wir, 691 Delegierte aus 12 Ländern, sind hier in Joinville im Bundesstaat Santa Catharina in Brasilien vom 8. bis 10. Dezember 2006 zusammengekommen, um unsere Erfahrungen auszutauschen und unserem Kampf zur Verteidigung der Interessen der ArbeiterInnenklasse und aller Ausgebeuteten und Unterdrückten Ausdruck zu verleihen.
In den Räumlichkeiten der besetzten Fabrik Cipla im brasilianischen Joinville fand am Wochenende die Lateinamerikanische Konferenz der besetzten Betriebe statt. Mehr als 1000 ArbeiterInnen nahmen an der Eröffnung teil. Im Rahmen dieser historischen Versammlung stimmten die Cipla-ArbeiterInnen für die Einführung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Unser Korrespondent aus Brasiien berichtet.
Im Jahr 2002 fassten die ArbeiterInnen in der Plastikfabrik Cipla in Joinville/Brasilien den Entschluss ihr Unternehmen vor dem sicheren Untergang zu retten. Der Eigentümer und das Direktorium des 653 ArbeiterInnen beschäftigenden Betriebes wurden nach dem Beschluss der Betriebsversammlung buchstäblich auf die Straße gesetzt. Seither erholt sich das Unternehmen wirtschaftlich, bietet gänzlich neue Sozial- und Arbeitsbedingungen und mauserte sich zum Zentrum des Kampfes um Arbeitsplätze und Sozialstandards. Emanuel Tomaselli berichtet aus Brasilien.
Am 3. Dezember finden in Venezuela Präsidentschaftswahlen statt. Eine Woche davor wird die politische Auseinandersetzung zusehends hitziger. Die Gefahr einer konterrevolutionären Provokation ist offensichtlich. Die internationale Solidaritätsbewegung sollte in den nächsten Tagen wachsam sein und ihre Unterstützung für die revolutionäre Bewegung in Venezuela offen demonstrieren.
"Aber dieser Mann bedeutet eine schreckliche Gefahr für die USA und unsere Einflusssphäre, wir können nicht zulassen, das dies passiert ... Wir haben die Monroe-Doktrin. Wir haben noch andere Doktrinen verkündet. Und ohne Frage ist er ein schrecklicher Feind im Süden von uns, der über eine riesige Menge Öl verfügt ... Wir haben die Fähigkeit ihn los zu werden und ich glaube, es ist an der Zeit, diese Fähigkeit anzuwenden." (Stellungnahme des US-Hasspredigers Pat Robertson, mit der er zur Ermordung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez aufrief.)