Es gab im letzten Jahr eine scharfe Wendung in der Wirtschaftspolitik der Regierungen. Unser Autor analysiert diese Veränderung, erklärt, welche Rolle Inflation und Schulden spielen – und warum all das Ausdruck der Ausweglosigkeit des Kapitalismus ist.
Der sogenannte „GME Short Squeeze“ löst weltweit Begeisterung aus. Seit Beginn des gegenwärtigen Jahres hat eine unüberschaubare Masse von Amateur-Trader, die sich auf Reddit und anderen sozialen Medien organisieren, einer Reihe großer Hedgefonds 12,5 Milliarden Dollar Verlust beschert und gleichzeitig den Aktienkurs der Videospiel-Einzelhandelskette GameStop um über 1600% steigen lassen.
Die COVID-19-Impfstoffe, die langsam in den Verkehr kommen, bieten einen Hoffnungsschimmer für Millionen von einfachen Menschen, die den besten Teil eines Jahres damit verbracht haben, in dem scheinbar endlosen Alptraum dieser Pandemie gefangen zu sein. Für die Pharmakapitalisten sind diese lebenswichtigen Mittel (deren Entwicklung größtenteils mit öffentlichen Geldern finanziert wurde) eine Goldmine, die es zu plündern gilt.
Globale Pandemien werden immer häufiger und unsere Fähigkeit damit umzugehen wird untergraben. Dies liegt an der Profitgier im privaten Sektor, rücksichtslosen Produktionsmethoden, Umweltzerstörung und Investitionsmangel in medizinischer Forschung.
Seit der schwachen Erholung nach der Finanzkrise 2008 zeichnete sich am Horizont schon die kommende kapitalistische Krise ab. Durch das Corona-Virus ist diese nun schon ausgebrochen und wird mit aller Kraft von den Herrschenden verschleppt.
Die Coronaviruspandemie hat nach offiziellen Angaben eine Million Menschen das Leben gekostet. Das Ausmaß dieser Tragödie ist ein direktes Produkt des Kapitalismus und seiner Repräsentanten. Ihre Missachtung für die ArbeiterInnen, Jugendlichen und Armen sowie ihre stümperhaften Versuche, das System zu retten, haben nur noch mehr Chaos erzeugt.
Die ärmsten Länder der Welt befinden sich in einem Teufelskreis der Schuldenspirale. Die Coronavirus-Epidemie hat ihre Staatskassen zusätzlich stark belastet. Diese hauptsächlich rohstoffproduzierenden Länder hatten bereits mit dem Einbruch der Rohstoffpreise zu kämpfen und diese jüngste Krise macht die Situation völlig unerträglich, was auch große Auswirkungen auf die fortgeschrittenen kapitalistischen Länder hat.
Die Coronavirus-Pandemie hat die grundlegenden Widersprüche des Kapitalismus aufgedeckt und eine tiefe Krise in der Größenordnung der 1930er Jahre ausgelöst. Nach dem Ende der Lockdown-Phase wird es keinen Aufschwung geben, sondern eine lang anhaltende wirtschaftliche Depression.