Es ist 100 Jahre her, dass die französische Bourgeoisie 60.000 Soldaten aussendete, um das Ruhrgebiet zu besetzen. Dieser Vorfall löste den tiefsten wirtschaftlichen Einbruch aus, den eine kapitalistische Regierung bis zu diesem Zeitpunkt je erlebt hat. Das bereitete eine revolutionäre Krise in Deutschland vor, die das gesamte System zu Fall zu bringen drohte.
Die Netflix- Neuverfilmung sorgt nach dem Gewinn von 4 Oscars derzeit für Schlagzeilen. Doch unter der oberflächlichen Effekthascherei des technisch gelungenen Films findet sich wenig Tiefgang, dafür umso mehr Geschichtsverfälschung.
Der Aufstand der der Kieler Matrosen am 3. November war der Beginn der Revolution, welche nun ein Jahr nach der Oktoberrevolution in Russland auch Deutschland erfasste. Doch wie kam es dazu und warum begann die Revolution ausgerechnet bei den Matrosen?
Im März 1920 löste eine Verschwörung reaktionärer Offiziere zur Errichtung einer Militärdiktatur in Deutschland einen Generalstreik aus. Innerhalb weniger Tage brach das Militärregime kläglich zusammen. Dieser Generalstreik stellt die größte und breiteste Solidaritätsaktion in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung dar.
In diesen Tagen jährt sich zum 100. Mal die Novemberrevolution. Deutschland stand damals fast vor dem Ende des Kapitalismus und hätte somit neben dem revolutionären Russland der Grundstein für den Aufbau einer weltweiten sozialistischen Demokratie sein können.
Im Schulunterricht und in ZDF-Dokus wird uns die Geschichte zumeist als Ergebnis des vernunftvollen Wirkens vermeintlich weiser und großer Staatsmänner und Frauen dargestellt. „Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte“, erklärte hingegen Karl Marx. In diesen Revolutionen, die oftmals zur Überraschung der Unterdrücker und Unterdrückten ausbrechen und binnen kurzer Zeit gewaltige Fortschritte und Zeitsprünge bringen, sind es in aller Regel die weithin unbekannten und nicht im Rampenlicht stehenden Basisaktivisten, die den Kopf hinhalten und damit die Entwicklung gewaltig vorantreiben.
Am 4. August 1914 stimmte die komplette SPD-Reichstagsfraktion den kaiserlichen Kriegskrediten zu. Somit war der Verrat der SPD-Führung offenkundig und die Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung vorprogrammiert. Zuvor war die Aussicht auf einen Krieg zwischen den imperialistischen Großmächten bereits sichtbar gewesen.
„Wer aus der Geschichte nicht lernt, der ist dazu verdammt sie zu wiederholen.“ In diesem Sinne steht 2018 der 100. Jahrestag der Deutschen Revolution im Zentrum unserer Bildungsarbeit. Mit Artikeln, Publikationen und Veranstaltungen werden wir Grundfragen der Revolution untersuchen sowie Lügen und Mythen widerlegen.
Mit der SPD schuf sich die aufstrebende deutsche Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert eine Massenpartei. Wie kam es dazu, dass diese Partei in der Praxis von ihren Zielen abkehrte und sich 1914 der kaiserlichen Kriegspolitik unterordnete?