Die IG Metall hat in der Tarifrunde M+E einen Abschluss erzielt. Nachdem die größte deutsche Gewerkschaft aufgrund der Corona-Krise bereits im Jahr 2020 eine Nullrunde gefahren ist, dreht sie auch für dieses und kommendes Jahr die gleichen Kreise. Dabei waren mehr als 800.000 Beschäftigte – zumindest kurzfristig – im Warnstreik. Woran hats gelegen?
Nachdem die Geschäftsleitung von Amazon den Verhandlungstisch verlassen hatte fand am Montag, den 22. März, der erste landesweite Streik der Amazon-Beschäftigten in Italien statt. Obwohl es schwierig ist, den genauen Grad der Beteiligung zu messen, war der Streik ein überwältigender Erfolg.
In der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie (M+E), Volkswagen und die Eisen- und Stahlindustrie hat mit dem Ende der Friedenspflicht am 1. März jetzt die erste bundesweite Welle von Protestveranstaltungen und Warnstreiks begonnen. Zigtausend Beschäftigte in mehreren hundert Betrieben in allen Ecken des Landes haben seit Wochenbeginn die Arbeit niedergelegt. Ein größerer Konflikt nimmt Gestalt an.
Die Pandemie hat dem Onlinehandel und den Lieferunternehmen einen gewaltigen Boom beschert. Die Umsätze erklimmen Rekordhöhen. Aber für die Beschäftigten kommt dabei nur gesteigerte Ausbeutung rum.
Vor Beginn der Corona-Pandemie boomte die Kreuzfahrbranche und damit auch der Bau von Kreuzfahrtschiffen. Die Papenburger Meyer Werft gehört seit 30 Jahren zu den Profiteuren dieser Entwicklung. Meyer hat etwa 3600 eigene Beschäftigte, dazu kommen Mitarbeiter von Fremdfirmen aus der Region und zu Hochzeiten über 3000 Werkvertragsarbeiter vor allem aus Osteuropa.
In der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie (M+E) mit knapp vier Millionen Beschäftigten gibt sich die IG Metall-Spitze betont mäßig und defensiv. Sie will möglichst ohne Konfrontation mit dem Kapital und ohne Streiks Arbeitsplätze sichern und Reallohnverluste ausgleichen. Dabei ist das Potenzial für eine breite Gegenwehr vorhanden.
In ihrem Exklusivbericht „Mangelhafter Arbeitsschutz: In der Pandemie alleingelassen“ berichtete die Tagesschau am 09.02. darüber, dass die Arbeitsschutzbehörden überhaupt nicht in der Lage sind, den Arbeitsschutz am Arbeitsplatz zu kontrollieren, geschweige denn durchzusetzen. Wie können wir für den Arbeitsschutz sorgen?
Die Corona-Pandemie führt auch beim privatisierten Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM GmbH) zu Mehrbelastung und besonderem Stress für die Beschäftigten – nicht nur in den Corona-Stationen, sondern auch in Bereichen wie Reinigung oder Materialversorgung. Der Krankenstand der Belegschaft ist hoch. Das verschärft den Arbeitsdruck. Mit einer Fotoaktion haben Beschäftigte in Corona-Stationen daher jüngst die Forderung nach mehr Wertschätzung erhoben.
Nachdem der Impfstoff COVID-19 von Oxford/AstraZeneca kürzlich in Großbritannien zugelassen wurde und Produkte von Pfizer/BioNTech, Moderna und anderen bereits weltweit verabreicht werden, sollte man meinen, dass wir uns dem Ende dieser Pandemie nähern.